„Reiten ist der Wille ins Weite.“

Unter diesem Motto startete Wolf Kröber 1969 den ersten 50 Kilometer langen Distanzritt in Deutschland.
Vieles hat sich seitdem verändert und weiter entwickelt. Aber eines ist geblieben: Die Faszination, weite Strecken auf dem Pferderücken in der freien Natur zurückzulegen.
„Reiten ist Wille ins Weite“– eins zu werden mit dem Partner Pferd, das Gefühl, gemeinsam eine Herausforderung zu bewältigen, über sich hinauszuwachsen.
Zu spüren, wie man als Team gemeinsam Kräfte mobilisiert und sich gegenseitig anspornt.

Die gemeinsame Freude an der Bewegung in der Natur und Begegnungen, die einem auf zwei Beinen verwehrt bleiben.
Aber auch Verantwortung für den Partner übernehmen, den eigenen Ehrgeiz zu zügeln, um den Partner nicht zu überfordern.
Mit diesem Respekt vor der Leistungsfähigkeit des Partners den Grundstein für weitere Höchstleistungen zu legen.
Vertrauen aufbauen, um in kritischen Situationen davon zu profitieren und zu spüren, was man gemeinsam alles erreichen kann.
In Zeiten, in denen der Partner Pferd immer häufiger zum Sportgerät degradiert wird und der Erfolg in der gesellschaftlichen Entwicklung einen immer höherer Stellenwert erhält, ist es umso wichtiger, diese Faszination zu vermitteln und zu leben.

 

1976

Gründung des
VDD
Erster Vorsitzender wird
Hermann Stricker sen.,
2. Vorsitzende Penny Dauster.

1977

Das Motto „Distanzreiten – eine Alternative“ beschert auf der  Equitana viele neue Mitglieder. Schweden und Franzosen nehmen die Richtlinien zum Aufbau des Distanzreitens mit nach Hause. Mit der „Ankumer Medaille“ ehrt Wolf Kröber Distanzreiter der ersten Stunde:  Sieben Reiter, darunter Erika Bax, erhalten sie für mehr als 1000 km, vier, u.a. Peter Ludwig für mehr als 2000 km und Albert Fichtel für 3000 km.

1978

Einführung der VDD-Goldschleife. Auf dem ersten Testchampionat siegt Peter Ludwig mit Hondo bei den Kleinpferden und Rita Schlereth mit Amadeus bei den Großpferden. Während die einen schon Richtung Deutsche Meisterschaft schielen, lehnen andere die Jagd nach Punkten und Kilometern ab.

1979

Gründung der ELDRIC. Die erste Distanz Aktuell erscheint. Distanzreiter begleiten verschiedene Sternritte. Der Spektakulärste: von Avignon über Aachen nach Essen zur Equitana. Hermann Stricker sen. und Hans Endtmann sind über weite Teile dabei.

1980

Der VDD kauft eine batteriebetriebene Uhr mit Sekundenzeiger, die Veranstal- tern zur Zeitnahme am Start und am Ziel zur Verfügung gestellt werden kann. Solche Uhren sind damals teuer. Kauf des Wanderpreises für die Deutschen Meisterschaften.

1981

Am 3. April 1981 wird der VDD Anschlussverband der FN. Das Reglement des VDD wird in der LPO als verbindlich erklärt. Die ersten Seminare, die erste Distanzfahrt, der erste Ride & Tie in Steckenroth. Erste Versuche mit freiem Tempo auf mittleren Strecken. Inge Harbach stiftet den Florett- Pony-Preis. Bei einer Marathonveranstaltung legen die Fahrer innerhalb von 24 Stunden 208 km zurück.

1982

Penny Dauster gewinnt mit Crystal Crown das erste Deutsche Champio- nat von Werther nach Warendorf über 224 km in zwei Tagen. Das ELDRIC- Reglement wird verabschiedet. Bei der Trophy belegen deutsche Reiter Platz zwei bis sechs.

1983

Das erste Fahrerchampionat. Die DA bekommt ein neues Gesicht. Höhepunkt des Jahres ist der 300 km lange Ritt Wien-Budapest in 3 Tagen, 75 Jahre nach den letzten Rennen über diese Strecke. Von 47 Startern aus 8 Nationen werden 18 platziert, 10 davon kommen aus Deutschland. Der Konditionspreis geht an Stefan Zöllers Fjord-Araberstute Leila.

1984

Lothar Schenzel gewinnt mit Nico die Neuauflage von Wien-Budapest, 8 der 12 Platzierten kommen aus Deutschland. Klaus Dittrich und Hopp-Auf gewinnen die ELDRIC-Trophy, die erste FEI-Europameisterschaft findet in Florac statt. Die vier deutschen Taunusreiter reiten gemeinsam und holen Bronze.

1985

Ein neues Reglement, ein neuer Vorsitzender. Auf Hermann Stricker, der aus gesundheitlichen Gründen aufgibt, folgt Jan Schmidthüs. Hermann Stricker wird einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Der VDD darf endlich eine Deutsche Meisterschaft ausrichten. In Österreich findet die zweite EM statt. Jeder darf teilnehmen, für Deutschland tun es die Richtigen: Das Team holt Bronze. Auf der EM werden erstmals 160 km in unter 10 Stunden geritten

1986

Auf der ersten WM in Rom kommen von 49 Startern nur 14 ins Ziel. Bernhard Dornsiepen sen. holt mit Drago Bronze, Florian Schmidthüs erzielt mit Hopp-Auf Platz 5. Es gibt eine neue Satzung, der Vorstand des VDD heißt jetzt Präsidium. Unter der Leitung von Horst Müller öffnet die erste Geschäftsstelle ihre Türen.

1987

Erneute Korrektur des Reglements. Es werden nur noch Ritte bezuschusst, die in der DA angekündigt werden. Beim 650 km langen Ritt von Madrid nach Lissabon erreicht der 13-jährige Holger Dittrich mit Hopp- Auf den zweiten Platz. Jürgen Hoepffner und Annerose Grimme in Marloffstein werden als Veranstalter der EM ausgewählt. Auf der Mitgliederversammlung 1986 wird schon vom finanziellen Ruin des VDD gesprochen. Hinterher sagt man: Schade, dass es vorbei ist. Ein tolles Erlebnis: Umzug durchs Dorf mit Heeresmusikkorps, „Bavarian Night“ zwei Tage vor dem Ritt, wo auch die Stillen und Zurückhaltenden auf den Tischen tanzen. Von 42 gestarteten Paaren tragen 10 deutsche Farben, 4 von ihnen kommen an: Dieter Hannes auf Larissa, Regine Middeldorf auf Samawa und Corinna Währing auf Daisy. Bernhard Dornsiepen sen. holt wie immer mit Drago Bronze. Annerose Grimme wird neue Präsidentin.

1988

Auf der WM in den USA sind zwei deutsche Paare dabei: Holger Dittrich und Hopp-Auf erreichen das Ziel. Erste Gespräche mit der FN mit dem Ziel, Ausbilder für das Distanzreiten zu etablieren. In den letzten Dezemberta- gen verliert der VDD die zwei Menschen, die ihn entscheidend geprägt haben: Hermann Stricker sen. und Penny Dauster.

1989

Das Präsidium ruft einen Leistungskader ins Leben. 1988 Distanzreiter begleiten weite Teile der Strecke die Achal Tekkiner, die Wolf Kröber von Moskau nach Essen zur Equitana schickte.

1990

Die ersten Ritte in Ost- deutschland. Auf den ersten WEG in Stockholm reiten Bernhard Dornsiepen jun. mit Laus- bub, Anne -Dörthe Stolze mit Gracia und Holger Dittrich mit Hopp-Auf auf den fünften Platz. Mit über 900 km führt der Trabweg West vom Elsass an die Nordsee.

1991

Die DM steht unter keinem guten Stern. Unwetter am Abend zwingen viele Reiter zum Aufgeben. Der Tod Hopp-Aufs sorgt für Diskussionen und eine Neuausrichtung des Kröber Cups.

1992

Claus Angelbeck veranstaltet den „Kurier des Königs“ über knapp 500 km von Berlin nach Marienwerder in Polen. Die WM findet in Barcelona statt.

1993

Gleicher Veranstalter, neuer Ritt: über 500 km von Hamburg nach Dresden, organisiert von Claus Angelbeck. Europameisterschaft in Southwell/ Großbritannien.

1994

Die zweiten Weltreiterspiele finden in Den Haag statt. Die Nachuntersuchung ist ab jetzt auf langen Distanzen nach 30 Minuten möglich. Neuer VDD-Präsident wird Dr. Werner Nahm.

1995

Alexander Stadler gewinnt die ELDRIC- Trophy, George Washington läuft kurz nacheinander drei Hundertmeiler. Bei der WM in Kansas starten drei deutsche Paare, Uta Wilhelmi und Stefan Zöller werden zum 2. Wüstenmarathon nach Qatar eingeladen. Gründung des FN- Disziplinbeirates. Cornelia Koller schreibt das Buch „Abenteuer Distanzreiten“

1996

Auf der EM in Morlaix holen die deutschen Reiter Team-Bronze. Die Geschäftsstelle wech- selt nach Hattingen. Werner Nahm tritt zurück, neue Präsidentin wird Dr. Juliette Mallison.

1998

Die WM in Dubai bricht alle Rekorde. Alexander Stadler wird zum 6. Mal Deutscher Meister.

1999

In Donaueschingen findet die zweite Junioren-EM statt, die Senioren reiten in Portugal auf der EM in Elvas/ Bajoz

2000

Bei Inge Harbach werden die ersten Distanz- reitabzeichen abgenommen, es gibt es eine neue APO und LPO. Arno Scriba übernimmt die Statistik und legt den Grundstein für digitale Ergebnislisten. Horst Müller wird Mitglied im Endurance Gremium der FEI.

2001

Während Sabrina Arnold auf der WM der Junioren Einzelbronze holt, gewinnen die Senioren auf der EM in Perugia Mannschaftsbronze. Die ersten Trainer B Distanzreiten legen ihre Prüfung ab. Der Disziplinbeirat Distanzreiten zieht zum DOKR um, untersteht aber nach wie vor dem VDD. Ilka Fichtel baut die ersten Internetseiten des VDD auf. Das Buch „Herausforderung Distanzreiten“ von Belinda Hitzler erscheint, von Cornelia Koller das Einsteigerheftchen „Distanzreiten“.

2002

Die lange Checkkarte hat ausgedient, nach internationalem Vorbild gibt es nun die gefaltete im Postkartenformat. Für die DM wird eine Qualifikation verlangt, für internationale Ritte eine FN-Lizenz. Die WEG in Jerez leiden unter sintflutartigen Regenfällen, tote Pferde rücken den Traum von Olympia in weite Ferne.

2003

Es werden Arbeitsgruppen zum Thema Ausbildung gebildet.

2004

Der erste Pilotlehrgang Trainer C Distanzreiten. Inge Harbach und Bern- hard Dornsiepen sen. werden auf Antrag des Präsidiums Ehrenmitglieder.

2005

Der VDD verliert mit Alexander Stadler einen seiner erfolgreichsten Reiter. Horst Müller löst Beate Grün als Vorsitzende des DOKR-Disziplinbeirates Distanzreiten ab.

2006

Bernhard Dornsiepen jun. wird Bundestrainer, die Senioren verpassen auf den Weltreiterspielen in Aachen knapp Bronze. Das Presseecho über unseren Sport ist nach dem erneuten Tod eines Pferdes katastrophal. Das Championat für junge Pferde geht an den Start, der VDD bildet eine AG Strategie, die erste VDD-Ausbilderliste erscheint.

2007

Inge Harbach wird vom Hessischen Reiterverband geehrt; wieder ein Lehr- gang Trainer C Distanz. Die Wahrneh- mung der Aufgaben des internationalen Spitzen-Distanzsports überträgt der VDD dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR).

2008

Hans-Jörg Bendiner wird Bundestrainer. Fünf Paare fliegen zur WM nach Malaysia, doch nur drei können unter schweren Bedingungen an den Start gehen. Die FN erklärt sich bereit, Ergebnisse und Pferdedaten im First-System zu erfassen.

2009

Roy Thiele und Anne-Dörthe Stolze werden als Ehrenmitglieder aufge- nommen. Es wird ein weiterer Lehrgang Trainer B durchgeführt.

2010

In Kentucky holen die Senioren auf den WEG Bronze, die EM der Junioren findet in Kreuth statt. Heiß diskutiert und von der MV beschlossen: Auf VDD-Ritten darf nur noch mit Helm gestartet werden. Die Kilometergrenzen werden wegen der FEI-Qualifikation um einen Kilometer verschoben. 80 km sind ab sofort noch MDR.

2011

Dr. Jan Duvenhorst wird VDD-Präsident. Dr. Juliette Mallison erhält das Deutsche Reiterkreuz in Gold. Auf der EM in Florac holen Sabrina Arnold und Beau Silber in der Einzelwertung. Der VDD zieht mit seinen Ergebnissen um in die FN-Datenbank First.

2012

Der VDD bekommt ein eigenes Facebook-Profil. Die Mitgliederversammlung beschließt, dass statt „nur Wasser“ die ADMR (Anti Doping und Medikations-Regeln der FN) übernommen werden.

2013

Auf den 5 Tagen im Norden verzichten viele Reiter auf einen Reittag und schaufeln stattdessen bei Dömitz an der Elbe Sandsäcke gegen das Hochwasser, das ganze Landstriche überflutet hat.

2014

Die WEG in der Normandie werden zum Fiasko. Eine anspruchsvolle Strecke und anhaltende Regenfälle sorgen dafür, dass nur etwa 25 Prozent der Starter ins Ziel kommen. Ajax bricht mit 15.224 km Czyppas Kilometerrekord.

2015

Tanja Wedemeyer wird Präsidentin. Die MV beschließt die Wiedereinführung eines Qualifikationssystems ab 2018.