Dina Seipp und Al Najma Apoll

Hallo Dina, die deutsche Meisterschaft zu reiten ist ja schon eine Ansage! Wie entstand der Plan?

Diese verwegene Idee kam mir am Anfang des Jahres, nachdem ich eine Knieprothese bekommen hatte. Ich wollte entweder noch einmal die Heidedistanz reiten oder die DM. Nachdem ich in Babenhausen den CEI geritten bin, stand fest, dass wir es dort versuchen wollen. Meine Tochter hat einen Lieblingsspruch: träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum und genau das versuche ich jetzt. Ich glaube wir sollte sowieso öfter danach handeln, da wir nur ein Leben haben!

Erzähl uns was zu deinem Pferd. Wie habt ihr zusammen gefunden?

Al Najma Apoll ist bei Familie Knoch in Windeck zur Welt gekommen und verbrachte dort 4 Jahre auf den großen Weiden. Ich habe ihn durch Zufall gefunden und da ich seine Eltern kannte, musste ich ihn anschauen. Schon bei der ersten Begegnung war klar, dass dies ein ganz besonderes Pferd ist. Ohne Wissen meines Mannes kaufte ich ihn, obwohl er eine Koppelverletzung an den Vorderbeinen hatte, die vielleicht ein Reiten unmöglich machte. Ich habe mir mit seiner Ausbildung Zeit gelassen und so wurde er erst knapp fünfjährig eingeritten. Schon früh merkte ich, dass er dauernd beschäftigt werden will und seine Leidenschaft das Laufen ist.

Was ist für dich das Besondere an ihm?

Alles! Er ist für mich in jeglicher Hinsicht einzigartig. Er hat einen starken Charakter, eine unbändige Lauffreude und eine hohe Auffassungsgabe.Das was mein Pferd nicht hat ist Geduld, aber da verstehen wir uns.

Was hast du dir zum Ziel gesetzt für den Ritt?

Ich möchte natürlich in der Wertung beenden und vor allem mit meinem großartigen Pferd einen unvergesslichen Ritt haben.

Was sind seine bevorzugten Wettkampfbedingungen?

Ihm ist egal wie warm oder sonnig es ist, bergig oder flach, tief oder fest, nur regnen sollte es nicht, da bekommt er schlechte Laune.

Hast du eine Taktik für Babenhausen?

Ich habe immer Respekt vor dem Massenstart, da Apoll sehr schwierig im Pulk ist und er auch gerne mal ausschlägt. Entweder versuche ich mich irgendwo vorne aufzuhalten oder lass die schnelleren Reiter ziehen. Er läuft am Besten allein oder höchstens mit zwei weiteren Pferden, da er sonst durch seinen Ehrgeiz zuviel Energie verschwendet. Den muss ich versuchen in den Griff zu bekommen, damit wir noch Kraft bis zum Ende haben und das ist lang.

Wer ist dein distanzreiterliches Vorbild?

Es gibt so einige Vorbilder, seien es so Namen wie Stadler, Fichtel, Baader, Arnold, Wegner und noch viele mehr. Zum Distanzsport gebracht hat mich eine Person, auch wenn sie selbst nichts davon wusste. Im Araber Journal hatte ich einen Bericht über Ines Liskow und Rih Zarah gelesen. Es hat mich so gefreut, dass mein ehemaliges Pferd seine Berufung gefunden hat. Seitdem habe ich mich mehr über diesen Sport informiert und habe begonnen mit meinem Traber auf Distanzritte zu gehen.

Das klingt ja spannend, In welchem Alter bist du dann deinen ersten Distanzritt gegangen und wo hast du deine reiterlichen Wurzeln?

Ich bin vor 8 Jahren bei der Hassellache mit meinem Traber Yorin an den Start gegangen und seitdem lässt mich die Sucht nicht mehr los. Ich komme aus der klassischen Reiterei und habe vor 25 Jahren meine Berufung als Pferdewirt Schwerpunkt Reiten, gefunden. Von der Vielseitigkeit zum Springsport über die Westernreiterrei zum Wanderreiten. Mein Mann Peter und ich haben einen Wanderreitbetrieb in der Pfalz.

Betreibst du Ausgleichssport noch andere Disziplinen oder Sportarten?

Ich gehe regelmäßig ins Fitnesstudio, mache Pilates und Yoga. Außerdem mache ich Bewegungstraining und Sitzübungen auf dem Boden und dem Pferd.

Wir danken Dina Uhland und wünschen ihr und Al Najma Apoll viel Spaß und natürlich Erfolg in Babenhausen!