Rittbericht 1. Eifel-Rotte Distanz

Am Wochenende um den 08.07.23 fand in Kall-Krekel in der Nordeifel eine neue Veranstaltung statt.

Endlich wieder eine neue Distanzveranstaltung in der Eifel, dachte ich mir, als ich bereits früh im Jahr davon hörte, dass sich ein Team aus Reitern und Distanzaffinen zusammengerottet hatte, um sich der Herausforderung zu stellen, eine neue Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Als Location stand ein großer Sportplatz mit angrenzendem Bürgerhaus zur Verfügung, so dass es genügend Platz gab und man die Annehmlichkeiten wie etwa fest installierte Toiletten und Waschbecken nutzen konnte.

Es wurden Streckenlängen von 42, 62 und 84 km angeboten, die gut nachgefragt wurden, so dass die 60 verfügbaren Startplätze fast ausgebucht waren.

Die Strecken setzten sich aus verschiedenen Loops zu je ca 20 Km zusammen, so dass keine Runde doppelt absolviert werden musste. Hier hatte der Veranstalter Norbert Krisch sorgfältig ausgewählt und auf möglichst pferdefreundliches Geläuf geachtet. Die Eifel ist generell mit eher hartem Boden ausgestattet, aber der ein oder andere weiche Wiesen- oder Waldweg konnte in die Strecke implementiert werden. Der berüchtigte Eifelschotter wurde dagegen so gut als möglich auf den zu reitenden Strecken vermieden.

Insgesamt ließen sich die Loops flüssig reiten und boten unterwegs wunderschöne Aussichten und Eindrücke. Es ging durch kühle Bachtäler, durch die Krekeler Heide, über flott zu reitende Wege durch dichten, fast verwunschenen Eifel-Wald und der Loop für die 62 und 84 Km Reiter führte diese am Fuße der imposanten Wildenburg entlang. Durch die ein oder andere Herausforderung von Geländegegebenheiten wie geschlungene Pfade bergauf oder -ab zogen sich die Starterfelder etwas auseinander, so dass niemand im Pulk reiten musste, sondern jeder sein Tempo und seinen Platz auf den Strecken fand.

Ein Naturerlebnis pur, dass das Reiten zum absoluten Hochgenuß machte.

Jeder Loop hatte mehrere gut erreichbare Trosspunkte wo vom Veranstalter Bottiche und Wasser bereit gestellt worden waren, die auch nachgefüllt wurden. Bemerkenswert fand ich, dass selbst auf der letzten Runde für die Langstrecke das Wasser wieder aufgefüllt war, dieser Service hat sehr gut geklappt.

Nach den Loops kam man wieder im zentralen VetGate an und konnte direkt aus der Cooling Area zu den Tierärzten zum Vorstellen gehen. Sibylle Knorr und Norbert Künzel beurteilten die Pferde wie gewohnt sehr kompetent und fair und gaben dem ein oder anderen auch wohlgesonnene Tipps mit auf den weiteren Weg. Insgesamt gab es nur sehr wenige Ausfälle, was dem besonnenen Reiten zu verdanken war, denn der Wettkampf wurde bei über 30 Grad und ganztägigem Sonnenschein ausgetragen.

Dass es heiß war, ist im Sommer zu erwarten; hier zeigte sich einmal mehr, dass Distanzreiten immer ein Wettkampf gegen verschiedene Variablen ist, nicht nur gegen die anderen Starter bzw die Zeit: Hitze, Wind, insgesamt das Wetter, Gelände und Streckenführung, Tagesverfassung und so viel mehr können über Sieg oder Platzierung entscheiden. Die äußeren Bedingungen sind aber für alle gleich, so dass alle mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind.

Gegen warm gewordenes Kühlwasser hilft übrigens folgender Distanzreiter-Lifehack: Lieber einen großen Bottich bereitstellen, als viele kleine, denn je größer das Wasservolumen, desto länger braucht es, bis es sich erwärmt hat. Und Pflicht, wenn die Sonne den ganzen Tag aufs Wasser scheint: Einen Sonnenschutz schaffen, zB einen Deckel auf den Bottich, oder eine dieser reflektierenden Alufolien, die man auf die Autoscheiben klemmen kann.

Die meisten Teilnehmer waren mit Ihrer Leistung recht zufrieden und nach dem Zieleinlauf durfte man sich auf ein sehr reichhaltiges Kuchenbuffet freuen, was ich in den Ausmaßen nicht erwartet hätte und auch so noch nirgends woanders gesehen hatte. (Und wer mich kennt, weiß: Meyke kennt sich mit Kuchen aus!) Am Abend wurde in ein Salatbuffet ähnlicher Größenordnung getauscht und es gab es diverse Leckereien vom Grill dazu. Alle verbrannten Kalorien liessen sich also auf sehr schmackhafte Weise wieder zuführen. Und der Vollständigkeit bleibt nicht unerwähnt, dass es auch schon am Freitag abend mit selbstgemachtem warmen Abendessen sowie reichhaltigem Frühstück am Samstag und Sonntag morgen die Möglichkeit gab, sich vollumfänglich verpflegen zu lassen. Der gebotene Standard war sehr hoch, alles war handgemacht und reichlich vorhanden, ein Caterer hätte neidisch gestaunt!

Alles in allem habe ich eine Erst-Veranstaltung erleben dürfen, die deutlich machte, wie liebevoll und durchdacht das Konzept hierzu ausgearbeitet worden war. Alle aus dem Orga-Team haben eingebracht, was ihnen selbst auf Distanzritten wichtig ist und so blieben aus Teilnehmersicht keine Wünsche offen. Eine Veranstaltung die ganz nahe an der Perfektion war!

Aus dem Orga-Team weiß ich, dass man sich bereits Gedanken dazu macht, was noch zu verbessern sein könnte. Und das bedeutet: Es wird eine zweite Auflage dieses wunderschönen Events vom 21-23. Juni 2024 geben und ich freue mich darauf!

Die Eifel bietet so viele Möglichkeiten für schöne Streckenführungen, Landschafts- und Naturerlebnisse, dass diese Veranstaltung eine absolute Bereicherung im Saisonkalender ist.

Zusammengefasst kann ich nur schreiben: Wer nicht bei der 1. Eifel-Rotte-Distanz in der schönen Nordeifel war, hat echt was verpasst!

 

Meyke Kalms