Jutta Ostermeier, 52 Jahre alt aus Au in der Hallertau und Mu-Farid Afas

Hallo Jutta, die DM zu reiten ist ja schon eine Ansage. Wie entstand der Plan?

Eigentlich gar nicht. Ich wollte schon vor meinem 1. Distanzritt mal einen Hundertmeiler reiten, ich habe damals alles gelesen was es zu lesen gab, und war fest entschlossen. Als ich dann meinen ersten 40 km Ritt gegangen bin, hätte ich aufgrund dieses monströsen Muskelkaters nie gedacht, jemals weiter als vielleicht 60 km zu gehen. Die Zeiten ändern sich glücklicherweise, und dieses Jahr erschien mir passend für unseren ersten Hundertmeiler, dass er jetzt auch noch die DM ist, ist purer Zufall.

Was hast Du Dir zum Ziel gesetzt für den Ritt?

Dass wir glücklich, heil und munter im Ziel ankommen.

Erzähle uns etwas zu Deinem Pferd. Wie habt Ihr zusammengefunden?

Nachdem bei meinem Araber Mi Querido ein eineinhalb Zentimeter großes Loch in der Aortenklappe diagnostiziert wurde, war unsere Distanzkarriere schneller beendet, als sie begonnen hatte, und ich war auf der Suche nach einem Nachwuchspferd. So fand ich über eine Freundin den in Polen gezogenen Mu-Farid Afas. Ich habe das Pferd gekauft, wie man es auf gar keinen Fall macht. Ich habe ihn weder angeschaut (nur auf Fotos) noch geritten, noch einen TÜV gemacht, sondern an wildfremde Menschen Geld überwiesen, und an einem fürchterlich nebligen Novembertag stieg dann dieses Pony aus dem Hänger. Er mochte mich nicht und mir war er zu klein, eben ein Endmaßpony. Ich hätte ihn niemals genommen, wenn ich ihn mir vorher angeschaut hätte. Und ich bin so froh, dass ich ihn mir nicht angesehen habe.

Wie lautet die Taktik für Babenhausen?

Von Gate zu Gate zu reiten und am Ende gesund das Ziel zu erreichen.

Wovor hast Du im Bezug auf die DM den größten Respekt?

Vor der Streckenlänge.

Was war Euer größter Erfolg bisher als Pferd/Reiter-Team?

10 Jahre gemeinsam leistungs- und geschwindigkeitssteigernd am Distanzsport teilzunehmen und nach wie vor Freude daran zu haben.

Wer ist Dein distanzreiterliches Vorbild?

Niemand spezielles. Es gibt wunderbare Menschen die trotz ihrer Leistung und Kontinuität ihren Partner Pferd nicht aus dem Auge verlieren.

In welchem Alter bist Du Deinen 1. Distanzritt gegangen und wo hast Du Deine reiterlichen Wurzeln?

Meinen ersten Distanzritt bin ich mit 34 Jahren geritten, meinen zweiten mit 35 und meinen dritten mit 42 Jahren. Ursprünglich komme ich aus der „normalen“ Reiterei, bin dann aber um die Jahrtausendwende zum Westernreiten abgedriftet und reite seit 2007 regelmäßig Distanzritte.

Betreibst Du Ausgleichssport, noch andere Disziplinen oder Sportarten?

Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und mache natürlich täglich den Stall 😉

Wir danken Jutta Ostermeier und wünschen ihr und Mu-Farid Afas viel Spaß und natürlich Erfolg in Babenhausen!