Rittbericht Distanzritt „4. Distanz um die Abachsmühle“
27.-28.09.25
Angeboten wurden EFR 33, KDR 47, MTR 61/43, KDR 43, EFR 25
– Alles als Ritt & Fahrt!
Ich hatte mich für den MTR 61/43 entschieden – mit Khinzhal.
Sa 61 km: 1. Runde 32km, 2. Runde 14km, 3. Runde 15km
So 43km: 1. Runde 21km, 2. Runde 22 km
Anreise war am Freitag leider erst ab 17 Uhr möglich, was dazu führte, dass ich über eine Stunde länger gefahren bin, und quer durch die Eifel fahren musste, weil einfach soviel Verkehr auf den Straßen war.
Bei Ankunft wurde ich direkt in Empfang genommen und eingewiesen.
Hier hat sich mir der Plan für die Wiesenbelegung leider nicht erschlossen. Die Wiese sollte von hinten nach vorne belegt werden. Vorne standen aber bereits Paddocks.
Dies führe dazu, dass ich als MTR Reiter die längsten Wege zum Paddock hatte. D.h. Wasser, Mist, Toilette für mich immer am anderen Ender der Wiese.
– Hier würde ich mir beim nächsten Mal einen besseren Plan wünschen, z.B. alle MTR und 2 Tages Reiter links an der Wiese, alle anderen rechts an der „Straße“.
Dies würde m.E. zu mehr Ruhe im Camp führen, da die Pferde die 2 Tage bleiben beieinander sind – in der Mitte wäre eine optimale Durchfahrt, und die Reiter, die am längsten bleiben, hätten die kürzesten Wege.
ABER dies nur als Hinweis, und dies ist „Meckern auf hohem Niveau“
– Falls irgendwie eine frühere Anreise möglich gemacht werden könnte, wäre dies ebenfalls toll. Gerade Freitagnachmittag ist einfach immer viel los auf den Straßen.
Nachdem ich also meinen Platz gefunden hatte, und Khinzhal seinen Paddock fürs Wochenende beziehen konnte ging es zur Meldestelle und Voruntersuchung. Alles TipTop, Start frei für den nächsten Morgen. Ebenfalls angemeldet hatte sich ein guter Freund mit Pferd, den ich „mitnehmen“ wollte. Pferd & Reiter sind mir wohl bekannt, wenn auch nicht in der Kombination. Hier machte ich mir aber keine Sorgen, da gerade die Pferde schon etliche Kilometer zusammen gegangen sind, und sich extrem gut verstehen.
Samstag Früh war ein „gleitender“ Start vorgesehen. D.h. man hat ein Zeitfenster, und in diesem Zeitfenster darf man starten, wann man möchte – die Zeit wird dann bei Abritt eingetragen. Wir hatten geplant möglichst spät zu starten, damit wir 4 Zeit hätten zueinander zu finden, und nicht direkt überholt werden würden.
Gesagt getan, 9 Uhr ging es für uns auf die Strecke. Dumm nur, dass die anderen Starter sich dies auch so gedacht hatten, und wo hatten wir dann doch einen „Massenstart“ 😊.
Im Schritt ist Khinzhal sehr fleißig, weshalb wir uns direkt nach vorne leicht absetzten. Unsere Pferde waren bereits gut warm, so dass wir direkt traben konnten. So konnten wir uns dann doch von den anderen gut absetzten.
Am VetCheck hatten wir die ersten KDR Reiter eingeholt, hier knubbelte es sich kurz, was aber auf Grund von einer 10 Min. Pause zu keinerlei Problemen führte. Es waren mehr als genug Helfer vor Ort, Wasser gab es ebenfalls, so konnten die Pferde schnell entspannen, und wir schnell und entspannt weiter.
(Hinweis – wir konnten hier beobachten, wie eine Reiterin Ihr Pony mit dem Allgemeinwasser kühlte. Generell kein Problem, ggfs. könnte man dafür aber einen Wascheimer anbieten, damit die anderen Pferde nicht aus „dem Wascheimer“ saufen müssen. – Generell finde ich es super, wenn auch etwas Waschwasser für Reiter ohne Tross angeboten wird!)
Nach 32km herrlichster Wege, auf denen ich einen Duplo hinten verlor -nicht schlimm, Duplo ab, Renegade dran, ritten wir in unsere 1. Pause (die beim VetCheck zähle ich jetzt mal nicht). Der Pausenplatz ist eine große, sehr ruhige Wiese. Es gibt fließend Wasser, und eine Toilette.
Leider gibt es auch ein paar Kühe, direkt daneben. Khinzhal findet Kühe einfach extrem gruselig… Warum auch immer…
Egal, zum Glück schaffte er es gut durch den VetCheck, und in der Pause konnten wir gut Abstand halten. Wir hatten, wie auch immer, einen Vorsprung von fast 45 Min herausgeritten.
Mein Begleitpferd wurde mit Hufschuhen ausgestattet, und ich packte noch einen weiteren als Ersatz ein, denn einen hatte ich ja schon am Pferd.
(Ich habe immer in meiner Packtasche einen Schuh für vorne, und einen für hinten.)
Tipp an ALLE – es lohnt sich immer mal die Karte genauer zu betrachten, gerade in der Pause! Wirklich!!!
Wir ritten also munter aus der Pause, und auf den nächsten Loop, dieser solle 15km sein. Wir ritten so schön vor uns hin, und genossen einfach in vollen Zügen die tollen Wege – herrlich war es! Da verlor mein Begleitpferd einen Hufschuh. Wir parierten also durch – und Ritten den Weg zurück. Hin + Zurück = 2x – leider fanden wir den Schuh nicht, und drehten wieder um – 3x, dann erst bemerkten wir, bei ca. km 13, dass wir auf den falschen Loop waren! Wir waren auf dem Weg zurück ins Camp, statt auf unserem 15 km Loop gelandet. Wir drehten also wieder um – Wegstrecke= 4x.
Auf dem Rückweg gingen wir nicht 1:1 auf der Strecke, sondern kürzten bis zum Pausenplatz durch einen Ort ab, endlich waren wir auf dem richtigen Loop! Da begegneten uns 2 Kutschen – diese waren auch auf dem MTR, und kamen uns entgegen… Verdammt! Richtiger Loop, falsche Richtung. Furchtbar! Wir folgen den beiden also bis zum Pausenplatz, und endlich ENDLICH waren wir in der richtigen Richtung auf der richtigen Strecke! Unsere Pferde hatten jetzt allerdings 20km mehr auf der Uhr!
Das Wetter war uns hold, und es war zum Glück nicht sehr warm. Bedingt durch die Wälder und Höhenmeter hatte unser Tross wirklich schwer uns zu orten, und somit zu finden. Zum Glück trafen wir uns im nächsten Ort dann aber doch – die Pferde und wir hatten reichlich Durst. Khinzhal war deutlich verwirrt von der hin und her reiterei… Egal, motiviert und trotz allem gut gelaunt ritten wir weiter in unsere wohlverdiente 2. Pause. Alle anderen Reiter waren schon durch, und wir hatten jetzt einen Rückstand von ca. 50 Min.
Unsere Pferde machten gut Pause, dass gesamte Team war super gelaunt, und aus Mangel an weiteren Reitern hatten wir RundUmSorgLosService. Perfekt für uns Reiter, und die etwas verwirrten Pferde.
Wie gesagt, ich kann euch nicht sagen, wie wir es gemacht haben, aber wir haben unsere gute Stimmung nicht verloren. Die Strecke war traumhaft schön zu reiten, und wir hatten im wahrsten Sinne des Wortes “Mehr fürs Geld”! Beim nächsten Mal bin ich für einen LDR auf der Abachsmühle – Geht! Kann man gut reiten! Hab ich jetzt extra schon mal getestet 🙂
Wir starteten also auf unsern Weg nach Hause, den wir ja schon kannten – somit ritten wir den oben genannten Abschnitt zum 5x diesmal aber korrekt! Der Hufschuh blieb leider verschollen!
Im Camp angekommen wurden wir mit den Worten “da seid Ihr ja schon” empfangen. Wir waren ganz verwundert, und ich Frage “Wieso, die anderen müssten doch längst da sein…” “Nö, die sind auch erst eben angekommen…” – Da wollte ich es dann genau wissen, wie groß war denn unser Abstand? 24 Min.!
Tag 2: Sonntag – Archie und unsere RB Dea kamen am Samstagabend noch mit 2 Pferden nach, für den KDR am Sonntag. So konnte ich zu Hause noch Hufschuhe nachbestellen.
Khinzhal bekam am Sonntag früh noch schnell einen neuen Duplo, und die Packtasche wieder einen korrekten Schuh. Mein Begleitpferd bekam 2 neue Schuhe von uns geliehen, da meine besohlt sind, und er mti 2 gleichen laufen sollte… Mit frischen Hufen machten wir uns also auf den Weg.
Wir starteten wieder um 9Uhr, da die Uhrzeit uns “ja Glück” gebracht hatte…
Der 1. Loop flog nur so an uns vorbei – es ist einfach wunderbar dort zu reiten! VetCheck auf der Strecke – alles prima, und weiter gehts! Nach 21km war Pause am Startplatz, so dass wir diesmal kein Kuhproblem hatten 🙂 Für den 2. Loop wollten wir beiden MTR Reiter gerne etwas anziehen, und trennten uns in der Pause von unserer KDR Begleitung. Dies machte die Pferde etwas ruhiger. Unsere RB war mit unserem Terek unterwegs, Terek ist jetzt 27, und da möchte ich natürlich allzu viel Stress gerne vermeiden.
Auf dem 2. Loop merkte ich schnell, mein Begleitpferd hat die “Schnauze voll”. Der Abstand wurde immer größer, die Motivation war dahin. Wir kamen auch nochmals an unsere Strecke von oben, die wir jetzt zum 6x mal reiten durften. Der Hufschuh ist weg…
Ich war der Verzweiflung nah, Khinzhal hatte echt noch so richtig Bock, und ich stand nur auf der Bremse.
Da endlich fand auch mein Begleitpferd seine Motivation wieder. Endlich ging es wieder vorwärts. Für mich im ruhigen Galopp, für ihn im flotten Trab. SOOOO ließ es sich reiten, es war wunderbar!
Auf dem gesamten Weg wusste ich – zur 1. Pause hatten wir 11 Minuten aufgeholt – wir mussten also nochmals 13 Minuten aufholen, um eine Chance zu haben… Als wir dann aber doch relativ ruhig unterwegs waren, war mir klar, dass wird nix!
Kurz vorm Camp kommt man aus dem Wald, hat eine gute Sicht über den ca 1km langen Weg zur Straße, und reitet dann ein Stück Fahrradweg zum Camp.
Wir kommen aus dem Wald, ich sehe unten an der Straße Pferde – “Sind sie das?” – “Ja! – Galopp!”.
Wir galoppieren den Weg so lange es geht, die anderen Reiter können nicht über die Straße, weil gerade Autos kommen. Wir kommen mit Ihnen gemeinsam an der Straße an, und queren diese zusammen.
“Geht vorbei” – Okay, denken wir… und möchten auch die Gruppe nicht stressen. Die Reiter möchten hier Schritt gehen, wir aber langsam traben.
Wir traben somit ruhig ins Ziel, und landen 3 Minuten vor den anderen MTR Reitern!
Haben wir gewonnen? Erstmal Puls, waschen, nach 2 Std. Tierarzt – hier ist zum Glück alles fein! Ich bin sehr stolz auf Khinzhal, der mit 20 km mehr Top in Form ist.
Bei der Siegerehrung – Gewonnen hat ??? WIR !!!
Wir starteten um 9 Uhr, die andere Gruppe um 8:35 Uhr – also 25 Minuten vor uns. Wir mussten die Gruppe nur einholen, sind aber zusätzlich 3 Minuten früher ins Ziel. 4 Min Vorsprung für uns.
Unglaublich – mein Mitreiter, der noch NIE gewonnen hat, und der es sich so gewünscht hatte – MEGA HAPPY! Ich habe, da ich trotz verreiten ihm den Sieg “schenken” konnte.
Alle Ponys und Menschen sind gut zu Hause gelandet, und genießen die freie Zeit.
Ich freue mich auf viele tolle weiteren Ritte auf der Abachsmühle, genau wie vor Jahren auf der 1. Veranstaltung – ich kann es nur empfehlen! Was ein großartiger Ritt!
__________________________________
