Rittbericht Distanzritt „Weserbergland-Distanz“
16.-18.05.25
Angeboten wurden EFR 25, EFR 40, KDR+F 41, MDR+F 66, LDR 83, LDR+F 101, LDR 120
Ich hatte mich für den LDR 120 entschieden.
5 Runden: Blau 35km, Pink 25km, Gelb 19km, Rot22km, Gelb 19km
Eines meiner Ziele für 2025 war ein 120er Ritt mit Khinzhal. Khinzhal ist ja bereits seit einigen Jahren sehr solide auf LDR unterwegs, länger als 102 (Stuhr) haben wir es aber noch nicht geschafft.
Die MTR Ritte haben für mich immer Prio 1, und es ist eben doch ein leicht anderes Training.
Deshalb wollte ich 2025 möglichst früh einen 120er gehen, um dann im August wieder fit für die Alb zu sein.
Stuhr im März viel bei mir dann leider beruflich raus. Kranz Distanz wurde verschoben. Alheim wurde abgesagt – so stand dann noch Weserbergland auf meinem Ausweichplan für den 120er!
Die Absage von Alheim hat mich persönlich total überrascht, umso dankbarer bin ich, dass Anne & ihr Team noch einen Platz für mich frei hatten!
Ebenso war für mich direkt klar, wenn der kleine Schwarze 120 laufen soll, brauche ich einen „perfekt Tross“. Auch dieser musste mit den Termin Verschiebungen klar kommen. Zum Glück hatte ich wirklich 2 Trosser! Vielen Dank an Dea (unsere Reitbeteiligung) und an meinen Schatz!
Anfahrt am Freitag zog sich etwas, stockender Verkehr, leichter Stau – alles in allem kamen wir aber gut durch. Auf Anfrage am Camp, konnten wir auf die obere Wiese, weil dort die anderen LDR Starter auch waren. So hatten wir kurze Wege, und einen festen Paddock Partner für die Nacht.
Camp aufgebaut, Cooling aufgebaut, schnell genannt, flotti Galoppi zum Tierarzt (alles A1)! Alles prima organisiert!
Abends gab es dann leckeres vom Grill und aus der Salatschüssel. (Catering gibt es das gesamte Wochenende, und zu jeder Uhrzeit! Sehr zu empfehlen!).
Anne machte eine kurze Vorbesprechung, und schon konnten wir uns entspannen.
Es gab wirklich sehr viel Wasser auf der Strecke. Zu keiner Zeit, war ein Bottich leer, oder nicht vorhanden. Ausserdem ist die Strecke markiert.
Ich bin komplett nach Markierung geritten, und hatte kein Backup dabei – Wobei ich dies beim nächsten mal einpacken würde 😊 Bei der gelben Runde fehlte mir ganz am Beginn ein Bändchen, auf Rot war eine Kurve abmarkiert. Kann alles passieren – deshalb beim nächsten Mal wieder GPX on Board.
Pünktlich um 04:30 Uhr klingelte der Wecker – wie immer, mit der allgemeinen Frage „Warum, zur Hölle, tue ich das???“.
Start für uns war um 06:30 Uhr. Also wie immer, Kaffee, Dani fertig machen, Pony fertig machen, warm führen/reiten. Ihr kennt das ja.
5 Reiter hatten 120km genannt, 4 waren angereist. Am Start traf ich aber nur die „Lila-Silke“. Die anderen Beiden hatten sich bereits zusammen geschlossen, und wollten hinterher starten.
Silke und ich ritten zusammen warm, und quatschten ein bisschen – uns beiden war aber sofort klar, wir werden alleine reiten.
Denn! – Silke und wir hatten schon einige Male, völlig erfolglos den Versuch gestartet zusammen zu reiten. Es ging nicht!
Unterschiedliche Taktik, unterschiedlicher Trab, Galopp passt auch nicht – usw. usw.
Einfach nicht machbar.
Nun ja, am Start standen wir jetzt erstmal zusammen. Somit sind wir zusammen los, und sagten noch „Mal schauen, wie lange wir es aushalten“
Die ersten Kilometer liefen gut, und wir wollten bis zum TrotBy zusammen bleiben. Danach gucken wir weiter.
Was soll ich sagen – unsere 1. Runde war gespickt von dem Motte „Wie lange das wohl gut geht!“.
Und es ging nicht nur gut – es ging absolut hervorragend!
Die Ponys waren sich in allem einig, Silke und ich aber auch.
Ich musste zu keinem Zeitpunkt anders reiten, als ich es ohne Mitreiter getan hätte.
Die 1. Runde lief einfach super! Wir waren so überrascht, gleichzeitig so glücklich, und konnten es doch nicht glauben.
Die blaue Runde ist mit 35km recht lang, was ich persönlich bevorzuge. Ausserdem wunderschön zu reiten, mit tollen Ausblicken. Gestartet im leichten Nebel konnten wir den Sonnenaufgang, und den Abzug des Nebels von Minute zu Minute verfolgen. Es war richtig schön im Wald.
Im Gate angekommen kühlten wir kurz, und stellten quasi zeitlich zum Pulsen und beim TA vor. Dies sollte auch den ganzen Tag so bleiben – auch hier, waren sich die Ponys einig 😊
Auf die 2. Runde ging es also wieder zusammen raus. Wir dachten immer noch, dass dies wohl so nicht bleiben würde.
ABER auch die 2. Runde, Pink 25km, flog nur so an uns vorbei.
Khinzhal hat einen sehr flotten Schritt, und dies ist schon immer ein Thema für Mitreiter, da ich ihn im Schritt, gerade im Wettkampf, nicht ausbremsen möchte. Bergab und Bergauf geht bei uns halt flott.
Silkes Dhiammant kann hier aber mithalten! Unglaublich!
Perfekt Match!
Ab da war eigentlich klar – wir bleiben zusammen. So ein tolles Team, MUSS einfach zusammen weiter reiten! Die Pferde liefen einfach so unglaublich zufrieden miteinander – die meiste Zeit nebeneinander, dann auch mal der eine oder andere vorn, aber so ausgeglichen – keiner hatte mehr „Arbeit“ als der andere, kein Pferd zog das andere. Saufen ging nachher auch am liebsten zusammen aus einem Bottich. Einfach super harmonisch, auf allen Ebenen.
Als 3. Runde stand Gelb auf dem Programm. Hier fehlte mir direkt am Anfang ein Markierung. Schnell Anne angerufen, „Ahhh – alles klar, da geht’s lang“. Danke, an dieser Stelle, für die gute Erreichbarkeit. Ihr glaub ja gar nicht, wie viele Notfall Nummern am Ritttag nicht erreichbar sind.
Die gelbe Runde war sehr schön und flüssig zu reiten, schöne lange Galopp Stücke! Am Friedwald ein kurzes Schritt Stück – ABER, hier auf dem Asphalt wäre ich eh Schritt gegangen, zumal es danach wieder traumhaft im Galopp weiter geht.
Unten ist dann die Wende, mit einem TP, und dann geht es lange den Berg hoch. Am Ende steht nochmal viel Wasser, und wir konnten hier sogar nochmals kühlen.
Die Runde lässt sich sehr locker reiten.
Rot stand als nächstes auf dem Programm, und fand ich persönlich, wenn man denn etwas sagen wollen würde, nicht sooo schön zu reiten. Irgendwie fehlte mir hier der Flow – wir sind relativ viel Schritt hoch und runter gegangen, und die langen ausgiebigen Trab und Galopp Strecken fehlten mir hier etwas.
Auf Blau, Pink & Rot hat man am Ende, und Rot auch am Anfang einen relativ langen Abstieg über Wiesenfeldwege. Diesen fand ich runter nur im Schritt zu reiten, rauf (bei Rot) ging er tatsächlich sehr unproblematisch. Generell kann ich aber so eine schlechteres Stück Strecke gut ab, wenn der Rest gut passt. Und bis auf diesen Abstieg ist die Strecke wirklich extrem flüssig und toll zu reiten, man merkt, hier sind Distanzreiter am Werk 😊
Beide Pferde machten eine gute letzte Pause, ich wollte gerne die letzte Runde nochmal flott gehen, also mind. so schnell wie die 3. Runde. Als 5. Runde war wieder Gelb dran, die kannten wir ja schon, und lud mit Ihren tollen Strecken zu einem super Abschluss Galopp ein.
Beim ausreiten zog sich das Wetter etwas zu, wir waren aber einfach schneller als der Regen! Und bekamen wirklich nur ganz wenige Tropfen ab.
Die Pferde kannten die Strecke, und hatten das Navi eingeschaltet. Die beiden liefen nochmal richtig frisch über die bekannte Strecke. Beide zogen noch gut, wir mussten immer noch bremsen.
Den ein oder anderen Anstieg durften sie jetzt im Trab und Galopp nehmen. Von Müdigkeit war nichts zu spüren.
Von den Trossern über die gesamte Strecke top versorgt trabten wir ganz entspannt dem Ziel entgegen.
Nach dem letzten kleinen Hügel konnten wir tatsächlich das Ziel einsehen, Gänsehaut! Hier hatten sich wirklich alle nochmal versammelt um uns zu begrüßen!
Hand in Hand trabten wir locke und entspannt ins Ziel.
Ein letztes Mal Cooling, und auf ging es zur Nachuntersuchung.
Diese sollte in der Halle sein. Es dämmerte bereits leicht, und die anderen Mitreiter hatten es sich hier schon gemütlich gemacht.
Dhiammant wurde zur erst untersucht – alles SUPER!
Er hatte auf mich auch einen Top Eindruck gemacht, aber trotzdem ist man immer etwas angespannt.
Als der Applaus sich gelegt hatte, war Khinzhal dran – Auch allses SUPER!
In der Halle vortraben fand er zum Glück nur ganz leicht gruselig.
Auch uns wurde natürlich applaudiert.
Die Gratulationen flogen nur so hin und her, die beiden Pferde mitten drin.
15 Minuten, dann Siegerehrung.
„Check!“
Schnell das Pony Best möglichst versorgen, umziehen und dann wieder in die Halle.
Tross und Mitreiter (Vielen Dank liebe Dani Werner!) hatten schon Abendessen reserviert und besorgt.
Sie Siegerehrung der Kurzstrecken hatte Anne, nach Rücksprache, bereits abgehalten. Viele der Kurzstrecken Reiter möchten ja noch nach Hause fahren.
Die LDR Reiter hatten alle zusammen Siegerehrung, was ich als sehr schön empfand!
Zuerst wurden die anderen Strecken, 83km + 101km geehrt.
Dann waren wir an der Reihe – 4 Reiter waren an den Start gegangen. 1 Reiterin hatte zurück gezogen, 1 Reiterin früher i.d.W. beendet. So blieben Silke und ich übrig 😊 Da wir Hand in Hand ins Ziel geritten sind – ZUSAMMEN Platz 1!
Dann ging es noch um den Best Condition.
Jeder LDR Reiter weiß, DAS ist einfach etwas ganz besonderes.
Khinzhal war perfekt auf diesen Ritt vorbreitet, und ich hatte wirklich alles gegeben, um ihn perfekt zu versorgen.
Jedoch ist, und bleibt er ein schwarzer Kabardiner.
Er ist eben kein Araber, der von Natur aus bereits bessere Pulswerte hat. Da kann ich noch so viel vorbereiten…
An diesem Tag jedoch waren wir mit dem Puls wirklich richtig gut!
Dhiammant und Khinzhal konnten immer zeitgleich zum pulsen und zum TA.
Beide hatten top Werte, und eine 1A Check-Karte!
Die Tierärzte entschieden: „Wir vergeben den BestCondition 2x! Beide Pferde sind Top! Beide sind gleich auf!“
Silke und ich konnten es gar nicht fassen!
Dies spiegelte ganz genau unsere Empfindungen wieder!
Es war einfach ein perfekter Tag, mit einem PERFEKT MATCH!
Last but not Least – nochmals ein Dankeschön an meine Trosser, die nicht nur mich, sondern natürlich auch Silke und Dhiammant gut versorgt haben.
Anne und ihr Team machen eine ganz tolle Veranstaltung! Die Strecken sind toll und flüssig zu reiten, die Böden sind eher fest, in der Mitte oft grün. Ähnlich den Wegen in der „guten“ Eifel.
Wir kommen gerne wieder!
