Dank der widrigen Umstände in diesem verrückten Jahr 2020 musste ich zwei Distanzritte terminlich verschieben und einen komplett absagen, ließ mich jedoch nicht davon abhalten insgesamt vier Veranstaltungen in 2020 durchzuführen.

Nach den erfolgreichen Ritten „5. Tristolz Distanz“ mit erstaunlich vielen Teilnehmern – endlich durfte man wieder reiten ? – und der „5. Hohenmorgen Distanz“ kamen im September dann der 1.Oberschwäbische Barockritt – immer wieder den Blick auf ein Barockschloß, Barockkloster, Barockkirche – und die 5. Altdorfer Wald Distanz.

Der Barockritt konnte im Mai nicht stattfinden und so verschob ich ihn auf September und machte eine Kombi-Veranstaltung  mit der 5.Altdorfer Wald Distanz.

Anstatt 230km an vier Tagen ging es nun 130km /160km an drei Tagen durch die schöne oberschwäbische (Barock-)Landschaft. Der zweite Tag war deckungsgleich mit der 40km oder 70km Runde der 5.Altdorfer Wald Distanz.

Zu meiner Freude nannten 5 Mehrtages-Reiter, zwei davon zum ersten Mal auf einem MTR.

Mit dabei der allseits geliebte Pony als Zugpferdchen am Sulky auf 160km, zwei junge und zwei erfahrene Pferde auf 130km. Die Altdorfer Wald Distanz war leider nicht gut besucht, insgesamt waren es an den drei Tagen nur 13 Teilnehmer.

Leider spielte das Wetter nicht wie vereinbart mit – die ersten zwei Tage waren recht naß und kalt: “Der Regen wird stärker, der Wind frischt auf. Der zweite Teil der Strecke vergeht wie im Flug. Das Ziel in Vogt erreichen wir stresslos, aber mittlerweile patschnass. Ich strahle, weil meine M. so toll gelaufen ist. M. strahlt weniger, sie friert. Doppelt eingedeckt und Heu mampfend wird es besser. Trotzdem stelle ich bei der Nachuntersuchung ein zwar gesundes, aber schlotterndes Pferd vor. Uns Reitern geht es gut: Wir bekommen heißen Gemüseeintopf und deftige Käsespätzle.“ (Aus dem Rittbericht einer Reiterin).

Und weiter am dritten Tag: „Am Horizont zeigt sich eine sehr merkwürdige meteorologische Erscheinung: Blauer Himmel. Der Start um 9:00 Uhr findet im Trockenen statt. Die Regenklamotten dürfen nicht mit. Wir starten zu fünft, aber die beiden flotten Füchse und die Gepunktete wollen schneller, so bilde ich mit T. die Nachhut. M. hat heute endgültig in den Wanderreitmodus geschaltet und ist komplett gelassen und zufrieden: Tempomat und Sprachsteuerung funktionieren auch wieder. Das Pony hat am Vortag sein Pulver verschossen, so dass wir im Wanderreit-Tempo keine Wiese und keinen Obstbaum auslassen. Mein Pferdchen hat die Muße jede Pfütze zu probieren, wie immer wenn wir daheim unterwegs sind. Vollgestopft mit Äpfeln die wir direkt vor unseren Mäulern und Mündern finden, genießen wir den genialen Blick auf die vom Neuschnee überzuckerten Alpen. Am Ziel gibt es Lagerfeuer – und Vanille-Eis. Bei der Siegerehrung gibt es nur Sieger. Die anderen waren schneller, aber ich bekomme ein frischgebackenes Distanzpferd als Hauptgewinn.“

Es war auch für mich als Veranstalter ein erfolgreicher Ritt, trotz mehr abgesagter Reiter als Starter. Die Idee aus der Altdorfer Wald Distanz einen Mehrtagesritt zu machen, hat sich bewährt. Die Reiter waren mit der Strecke zufrieden, Helfer und Tierarzt waren auch voll mit dabei. Nächstes Jahr dann in gleicher Weise oder noch um einen Tag erweitert durch das schöne Voralpenland. Es bleibt abzuwarten, was in 2021 wird – notfalls mach ich halt einen Wanderritt auf gleicher Strecke ?

Fotos und Bericht von Gunnar Schilling