10 Jahre Eifel-Blick Distanz 2012- 2022
Geboren wurde die Idee, einen 2 Tagesritt für Ü 40 Teilnehmer * auszurichten,
auf dem Hof von Kerstin Frese, wo ein Grüppchen „Altdistanzler“ bei Wein bis
früh morgens zusammensaß und über „gute alte Zeiten“ sprach.
Als dann die Mädels auch noch anfingen, Zigarren zu rauchen, wurde ich
festgenagelt, zu veranstalten.
So wurde die Eifel Blick Distanz mit gut markierten 2 x 40 KM aus der Taufe
gehoben.
Ich plante eine kleine „Back to the Roots“ Veranstaltung, ohne viel Luxus, mit
gutem Essen und guter Atmosphäre. Kaum machte ich die Idee öffentlich, war
der Ritt auch schon ausgebucht (so war es dann jedes Jahr). Viele Anmeldungen
kamen von ehemals sehr aktiven (bis EM) Startern und Freunden, die gar nicht
mehr Distanzen ritten, es aber noch mal bei mir in der Eifel versuchen wollten.
Eine schöne Strecke, die troßlos zu reiten war, hatte ich ausgesucht, das nette
Ehepaar Topel bot sich an, einen Vet. Check im Wald aufzubauen ( und das bis
zur letzten Veranstaltung in diesem Jahr!)
Die erste Distanz fand dann 2012 statt, es wurde die Eifel-Blick Tasse
entwickelt, in immer anderen Farben. Meine Schwester und mein Schwager
erklärten sich bereit, mit besten Zutaten die Starter zu versorgen, die
Helfercrew meldete sich an, ein fester Stamm für die nächsten 10 Jahre.
Es war einfach phänomenal.
Tagelanger Regen und der Termin rückte näher und jeder, der an diesem WE
vor Ort war, wird es nie mehr vergessen. Mitte Juli, absolut kalt und es regnete
und stürmte ohne Unterlaß. Die TN dachten teilweise, ich hätte sie Bachläufe
bergauf geleitet, oder durch Flüsse geschickt.
Die Veranstaltung lief trotz allem gut ab, die Stimmung war topp und so war
klar: wir machen alle weiter!!
Der Termin blieb beim 2. Juli Wochenende, da unser Bauer meinte, nochmal
wird es an diesem Wochenende nicht so ein Wetter geben. Er hatte Recht.
Zweimal musste ich den Termin absagen, einmal wegen Umbruch der Wiese
und Rücken OP bei mir, das andere Mal wegen Covid 19.
2021 fand der Ritt kurz vor der großen Flut statt, wir erlebten nur ein kurzes
Unwetter, das in 15 Minuten Pavillons vernichtete und schon da lief das Wasser
in Bächen über die Wiese. Keiner hat sich vorstellen können, was die Täler der
Region ein paar Tage später ertragen mussten.
Es gäbe endlos zu berichten, jede Veranstaltung war was ganz Besonderes.
Ein paar kleine, nette Episoden, die neben der Veranstaltung abliefen:
Im ersten Jahr wollte der nette Förster helfen und uns eine Schneise durch den
Wald markieren: mit pinker Sprühfarbe auf jeden zweiten Baum DVV gesprüht
(„so heißt doch euer Verein, oder“?)
Zum Glück konnte ich einen anderen Schlenker nehmen.
Ein paar Mal (schon fast Tradition) brachen die Angus Rinder aus und
marschierten Richtung Paddockplatz. Alle Anwesenden ( die Reiter waren auf
der Strecke) bildeten eine Menschenkette und gingen ganz langsam mit Blick
auf die Leitkuh entgegen (Tipp von Stephanie, der Frau meines TA, die viele
Bilder davon machte), die dann auch abdrehte. Unser Bauer fragte darauf hin
jedes Jahr, wann er die Kühe zum Stunt wieder los schicken soll .
Einmal stand der Riesen Bulle Orpheus unten auf dem Weg und wartete auf die
Reiter. Zum Glück war der Besitzer schneller und brachte ihn wieder auf die
Koppel (der wollte auch nur spielen)
Vorletztes Jahr dann Panikanrufe am Ende der ersten Runde: Der Wald ist
gesperrt und es werden Bäume gefällt! Ich also hoch gerast und mit dem völlig
uneinsichtigen Lohnunternehmer gesprochen, zu Kreuze gekrochen, dass er
noch für eine Stunde wieder öffnet. Was er dann großzügig tat. Mir fiel
überhaupt nicht ein, dass in dieser Jahreszeit gar nicht gefällt werden darf,
wegen der Vogelnester. Das sagte mir Thomas aus dem Dorf, der sofort
hochfahren und die Sache „klären“ wollte
Viele Teilnehmer kamen jedes Jahr und es war immer ein Treffen unter
Freunden. In den letzten Jahren kamen auch Fahrer und immer ein Trupp
Niederländer dazu, auf die wir uns alle immer sehr freuten.
Wir merkten aber auch, dass an uns die Zeit nicht vorüber ging. Da wir aber die
Qualität halten wollen, entschieden wir uns, aufzuhören, solange wir alles noch
gut schaffen.
Wir beendeten 2022 das Projekt „Eifel- Blick für Ü 40 Starter“.
Es war nochmal ein tolles Wochenende und jedes Mal, wenn ich dran denke,
bekomme ich feuchte Augen.
Mir wurde am Samstag ein Riesenpräsentkorb mit einer gemalten Karte, auf
der viele typische Szenen zu sehen waren, überreicht mit einem Umschlag, der
viele, viele Nenngelder enthielt, falls ich es mir doch noch anders überlegen
würde.
Ganz viele hatten unterschrieben und sie wird einen Ehrenplatz erhalten, das
ist sicher.
Danke an alle Teilnehmer, die vielen Helfer, die tollen Tierärzte, ich könnte
jeden von euch drücken!
Autor: Uwe Rahn
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Ich danke Bärbel, die es sich nicht nehmen ließ, ein paar Worte zur Eifel Blick
zu schreiben, sie war nahezu bei allen Veranstaltungen dabei:
„Eifel-Blick
das war eine liebevolle Veranstaltung auf einer riesengroßen Wiese mit
phänomenalem Ausblick;
ein rundum Sorglospaket mit extrem leckerer preisgünstiger Verpflegung;
eine anspruchsvolle, hügelige Strecke auf Eifelböden, schnell – 15 km/h und
vereinzelt flotter – reitbar, wenn man denn "einfach mal Gas geben" und die
Berge hinaufgaloppieren wollte. In Tempo 6 war man aber dort auch gut
unterwegs. Für alle gab es die Tasse mit den Namen der Berge des
Panoramablicks. 40 km sind auch gut machbar, wenn die Knochen der Ü 40
etwas mehr knacken und das Treffen mit Freunden die Abende lang und die
Nächte kurz werden lassen.
Dank an Uwe, dank an den Rittfotografen und alle Helfer – wir werden die
Veranstaltung vermissen. Wanderreitstation Uwe – nicht nur für ü60 – wir
kommen!
Autor: Bärbel Büchting