Krokus Distanz 2022 in Höckerdorf/ Vogelsberg bei Nina Luley

Ich hatte Zeit….ich reite gerne MTRs (hier waren es über 3 Tage 191 km (85/65/41)) …. und ich war
schon einmal dort (vor 4 Jahren) – und wusste also, das es dort sehr schön ist ….. was ist da schon eine
Anfahrt von 7 Stunden? Oder die Kasseler Berge fahren??? Also: Freund Bescheid sagen, dass er trossen
„darf“, den Double einpacken und losfahren.
Da ich immer gerne schon am frühen Nachmittag ankommen möchte, waren wir am Donnerstag Morgen
schon um kurz nach neu auf der Straße…. und kamen somit wie geplant gegen 16 Uhr an. Nun hieß es
gemütlich auspacken, Pferdchen versorgen und erst mal mit den Hunden eine Runde die Beine vertreten
gehen.
Mittlerweile war dann auch Sybille, die Tierärztin da und es ging los mit der Voruntersuchung…. hier war
alles in bester Ordnung, also konnten wir uns nun an die Organisation machen, sprich: die Karten
anschauen und überlegen, wo wohl die besten Trosspunkte sind…. trosslos ist bei Ninas Ritt aber genauso
unproblematisch und das haben auch einige gemacht. Außerdem hilft hier wirklich jeder jedem, was
immer ein Vorteil dieser kleinen, aber feinen Veranstaltungen in meinen Augen ist. Auch wenn wir
„klein“ und „fein“ waren, so waren wir auch international. Denn neben Deutschland waren auch
Dänemark und die Niederlande zugegen. Somit hatte ich von Brandenburg wahrscheinlich noch nicht mal
die längste Anfahrt…
Und dann ging es schon los am nächsten Morgen …. ich ritt mit 2 Bekannten zusammen, wobei die eine
sich gut auskannte, da sie hier öfters startet…. und das ist bei einem Kartenritt ja oft nicht von Nachteil….
so wusste sie um einige Wege, die man schöner reiten konnte, oder wie man die eine oder andere kleine
Ecke „weg optimieren“ konnte…. Sie hörte aber – wie von Anfang an geplant – bei 69 km i.d.W. an
diesem Tag auf, so dass wir nur noch zu zweit auf die letzten 16 km gingen. Und die hatten es in sich für
uns brandenburgischen Flachlandtiroler. Nur auf und ab…. Mein Double hatte gut zu tun, und der Isi
neben uns ebenfalls…. Aber wir kamen schließlich gut ins Ziel und in der Nachuntersuchung war alles
top.
Der Schreck kam in der späteren Abendstunde: Beim Umdecken für die Nacht zeigte sich, dass Double
„Rücken“ hat …. oh Graus! So was kennen wir eigentlich gar nicht… sein Problem ist gerne die
Gurtlage. Deswegen hat er mittlerweile einen sündhaft teuren Sattelgurt, der aber auch funktioniert.
Ebenfalls habe ich mir angewöhnt, ihn in jeder Pause abzusatteln. Die Gurtprobleme sind somit nicht
mehr existent….evtl hat er sich aber bei dem Wetter einen Zug geholt (das Wetter war schön, aber der
Wind doch noch recht frisch), … oder evtl hat er sich doch verspannt, weil er zu engagiert in der Gruppe
gelaufen ist …. ich weiß es nicht. Also erst mal den Schreck verdauen und dann vorsichtig den Rücken
massieren… für die Nacht kam außerdem noch eine zusätzliche Decke aufs Pferdchen – und dann hieß es
einfach abwarten, wie es am nächsten Morgen ausschaut (zum Glück deutlich besser, aber noch nicht
ganz weg)…. Ich sagte dann Sybille beim Frühstück Bescheid, dass sie ihn sich noch mal anschauen
sollte. Ihre Meinung war dann: ja, eine Empfindlichkeit ist da, aber sie riet mir zum weiter reiten, und
dass man in jeder Pause neu entscheidet…. Gesagt-getan. Ich entschied mich aber, diesmal alleine zu
reiten, so dass ich mich besser aufs Pferd konzentrieren konnte.
Da ich aber direkt am Anfang einen kleinen Extra-Kringel ritt (man sollte die korrekte GPS Datei öffnen,
und nicht die vom Vortag), traf ich auf eine ebenfalls allein reitende Mitstreiterin. Zum Glück war ihr
Pferd total relaxt, so dass Double gar nicht erst auf die Idee kam sich dauernd voran zu kämpfen… und so
liefen die „double D’s“ (Double und Darius) schöne, ruhige 65 km zusammen. Der Rücken wurde sogar
etwas besser. Abends wurde natürlich wieder massiert und kuschelig warm eingedeckt.
Und dann war auch schon der letzte Tag angebrochen. Meiner Entscheidung, alleine zu reiten blieb ich
treu, und diesmal ritt ich auch allein, da Darius Begleitung am Tag vorher wieder seinen verlorenen
Beschlag ersetzt bekommen hatte, und nun wieder einsatzfähig war…
Auch die letzten 41 km lief Double sehr fein. Die letzten 16 km, die wir auch schon am ersten Tag
gegangen waren, kamen mir nun gar nicht mehr soo anstrengend vor.
… und das Schönste kam zum Schluss: in der NU war Doubles Rücken sogar wieder ein glattes A :-)) …
was mir mal wieder bestätigt hat, dass Bewegung oft hilft…..
Mein Fazit: ein wunderschöner Ritt in sehr lockerer, entspannter Atmosphäre. Die Landschaft ist einfach
traumhaft schön, wenn auch sehr bergig 😉 Ich werde auf jeden Fall versuchen, im nächsten Frühjahr
wieder dabei zu sein!

Was ich aber auch noch ganz besonders erwähnen möchte sind Ninas Kochkünste …. Wer hier beim
Essen sparen will und sich nicht mit verpflegen lässt, ist selber schuld…. Alles was sie gekocht/ gemacht
hatte war mega lecker!! Und mehr wie ausreichend…. Da wir im Dorfgemeinschaftshaus zusammen
saßen, waren wir völlig Wetterunabhängig. Es war immer eine gemütliche Atmosphäre- und eine sehr
lustige dazu. Wahrscheinlich habe ich auf dem Ritt eher zu- als abgenommen…..

Bericht von Gundula Barth