Bericht aus der Sicht eines Orgateammitglieds
Lange haben wir uns, das Orgateam um den Veranstalter Eckhard Markowski, Gedanken darüber
gemacht, ob und wie wir eine Distanz in Coronazeiten veranstalten können, ohne dass das uns so
wichtige „Zusammen und Miteinander“ verloren geht. Nachdem wir vom Pferde- und
Freizeitparadies Ziemendorf im Sommer mit den Verantwortlichen des Landratsamtes Salzwedel ein
Konzept für das VFD Reiter- und Fahrerlager über 5 Tage mit nahezu 100 Personen und Pferden
entwickelt hatten, war die Entscheidung gefallen, es geht, das weitläufige Gelände, das große Haus
waren jetzt von Vorteil.
Julia und Margret waren viele Tage im Gelände, um Strecken zu „suchen“. Nicht, dass wir nicht schon
genug Auswahl durch vorhergehende Distanzen hätten, nein, sie wollten eine abwechslungsreiche
und teilweise anspruchsvolle Streckenführung, also Reiten und Fahren mit „Köpfchen“, aber auch für
die Sinne. So wurden dann über 110 km (5 Runden) Strecke markiert, akribisch, jede Abbiegung, samt
Bestätigung; teilweise im Zick-Zack durch die Wälder, gefühlt gings alle im flachen Land vorhanden
Hügel rauf und runter, es eröffneten sich weite Blicke an Rande von Wiesen, an Farngebieten vorbei
und ein ganzes Stück die ehemalige innerdeutsche Grenze, dem heutigen Grünen Band entlang. Sie
entwickelten ein auch für das Orgateam, die Tierärzte und Helfer „sportliches Distanzprogramm“, es
sollte angesichts der wenigen dieses Jahr möglichen Distanzen für jede und jeden etwas dabei sein.
Entsprechend schnell und zahlreich „flatterten“ auch Nennungen nach der Veröffentlichung der
Ausschreibung ins Haus.
Die steigenden Coronazahlen Anfang Oktober machten uns zusehends nervös, können wir alles wie
geplant durchführen, enger Kontakt mit den Behörden, noch am Freitagmorgen Absprachen wegen
der Hotspots, Anrufe von Teilnehmern … wir hätten kein Wochenende länger mehr warten wollen.
Trotz einiger coronabedingter Absagen – Quarantäne, nicht möglicher Anreise aus Hotspots – gingen
über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Start, darunter 12 für die Mehrtageswertung. Eine
großzügige Spende und die hohe Teilnehmerzahl an MTR/MTF und LDR haben es ermöglicht, dass wir
kurzfristig ein großes Zelt im Vet-Bereich aufstellen konnten, so waren auch da alle vor der Kälte „mit Abstand“ geschützt. Der Blick auf den mit dem von der Firma Roflexs zur Verfügung gestellte
Pfostensystem ausgesteckten Start/Ziel- und Vet-Bereich mit dem Zelt macht uns vom Orgateam
schon etwas stolz.
Alle Teilnehmer wurden im Vorfeld über das Hygienekonzept informiert, alle haben mitgeholfen und
waren bemüht, haben Abstand gehalten, und haben so gelächelt und gelacht, dass es trotz Masken
sichtbar war, egal ob in der Meldestelle, im Haus, auf dem Gelände, im Vet-Bereich oder beim Essen.
Ein großes Dankeschön an Anne Kathrin Dobberkau, die leitende Tierärztin, sie hatte am Freitag alle
Hände voll zu tun bei der VU, denn Frank Gerlach stand über Stunden im Stau und Inken Höhne, war
kurz vor Ihrer Abfahrt zu einem Notfall gerufen worden. Inken und Frank waren dann schon beim
ersten Morgengrauen am Samstag im Vet-Bereich und alle VU waren rechtzeitig erledigt. Auch hier
ein Dankeschön für das gute Miteinander und Füreinander im TA-Team und das Verständnis der
Teilnehmer.
Hat es morgens noch beim Start des LDR geregnet, so hat die warme Herbstsonne tagsüber für gute
Stimmung auf dem Platz gesorgt, auch bei den Teilnehmern, die lies aber auch der Ritt und die Fahrt
durch den Herbstwald auf tollen Wegen mit einem Lächeln das Ziel erreichen, diese fröhlichen
Gesichter sind der beste Lohn für Helfer und Orgateam. Der leichte Regen am Morgen und die Tage
zuvor verwandelte die Sandböden in „Rennstrecken“, die größeren Pfützen regulierten das Tempo.
Am Ende waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Pferden wieder gesund im Ziel, das
wichtigste für die Organisatoren. Alle sind sehr verantwortungsvoll mit Ihren Pferden, aber auch mit den eigenen Kräften umgegangen, umsorgt von Trossern und gegenseitigem Helfen. Ein 3er-
Siegerteam sowohl beim LDR, als auch beim MTR sind ein guter Beweis des Miteinanders. Die Sieger
haben vom Arendseer Forstamt geschnitzte Pferdeköpfe mit nach Haus nehmen können.
Es ist mir ein Anliegen, an dieser Stelle den zahlreichen Helfern und den Tierärzten zu danken. Ohne deren Engagement und Einsatz kein Distanzritt stattfinden könnte. Auch wir in Ziemendorf haben
tolle Helfer, die schon Tage vorher im Einsatz sind, die zum Teil mit Kindern und Pferden anreisen
und im Hintergrund helfen, keiner bemerkt es groß, aber Wasserkanister sind gefüllt, die Bottiche an der Strecke, Schilder stehen da wo sie sein sollten … Selbstverständlichkeiten, die keine sind. Die Helfer im Ziel- und Vet-Bereich hatten viel zu tun durch das „Mammutprogramm“, vielen Dank für
Eure Geduld, Eure Arbeit, gute Laune und auch den einen oder anderen Verbesserungshinweis.
Miteinander werden wir das umsetzten. Ein Dankeschön an meine Mitarbeiter vom Pferde- und
Freizeitparadies, das Küchenteam hat mit den tollen Abendbuffets gute Laune verbreitet und mit
dem reichhaltigen Frühstücksbuffet war ein guter Start in den Tag gesichert.
Ja, und ein großes Dankeschön an alle die da waren, alle miteinander haben wir zum Gelingen
beigetragen, trotz und mit den „Coronaauflagen“. Danke!
Bleibt alle gesund!
Andrea Greiner-Schmid
Fotos von Julia Brüssow