Ausgezogen den Windmühlen zu trotzen
Don Quijote 2022
Aufbruch 5 Uhr morgens bei Ulm. Fast 400 km sind zu bewältigen bis zum Startplatz und da wir
Schwaben etwas von Sparen verstehen, sparen wir uns auf diese Weise Zeit auf der Autobahn an
irgendwelchen Baustellen. Außerdem sparen wir Sprit, da wir unterwegs dann noch Freundinnen und
deren Pferde einladen und wir sparen Futter, da wir den besten Platz auf der Campwiese belegen können.
Letzteres klappte dieses Jahr leider nicht. Der Hunsrück durstet seit Wochen. Braune Wiesen und braune
Felder erwarten uns, auch die Wälder färben sich bereits ins braun. Claudia hatte aber durch einen
Rundballen Heu, das Futterproblem gelöst.
Auch für Reiter und Tross war an den Tagen bestens gesorgt. Vom Gummibärchen bis zum Bier gab es
alles, was das Herz begehrte. An einem Abend gab es sogar Livemusik, so wurde es sehr gemütlich und
recht spät.
150 km galt es an den beiden Tagen unter die Hufe zu nehmen, 5 Starter ritten den KDR am Samstag.
Doch die Hitze forderte ihren Tribut, so dass nur das bewährte Quartett, bestehend aus Theo und Siggi
Scheu und Jodie mit Helga Wuttke die ganze Strecke bewältigten und damit ganz klar das Siegerpodest
belegten.
Die Strecke war voller wunderbarer Ausblicke an unzähligen Windrädern vorbei über die Mosel hinweg
bis in die Eifel. Die Täler brachten Schatten und trotz der anhaltenden Trockenheit gab es noch Furten
und Pfützen, so dass die Pferde genug Möglichkeiten hatten zu saufen. Auf den Höhen wehte ein
strammer Wind, der die sonnigen, fast wolkenlosen Tage erträglich machte.
Obwohl ich schon viele Kilometer im Hunsrück geritten bin, habe ich wieder neue wunderschöne Täler
kennenlernen dürfen. Dieses Mal mein Favorit: das Flaumtal. Anders als die meisten anderen Täler nicht
tief eingeschnitten und schmal, sondern breit und mit wunderbaren Wiesen entlang des Baches.
Überraschend war auch ein kilometerlanges gerades Stück, das auf der Karte fürchterlich langweilig
wirkte, sich aber dann als flott zu reiten auf tollem Untergrund herausstellte.
Abstiege, lange Trabstrecken in wilden Tälern, Aufstiege und flottes Reiten auf der Höhe, das macht den
Hunsrück aus. Und ich als Schwabe aus den trockenen Grastälern, habe mich schon lange in die Flüsse
und Bächlein des Hunsrück verliebt.
Das Starterfeld war klein, die Stimmung super, der Grillmeister akzeptierte auch viele Sonderwünsche.
Auch vegetarisch war man bestens versorgt. Und Claudia schafft es immer wieder schöne Sachpreise zu
organisieren. So gab es für alle Reite eine Schildkappe mit dem Don Quijchote Emblem und Sachpreise.
Der Sonderpreis für die beiden Siegerinnen und ihre Pferde war eine hübsche Skulptur des
Namensgebers.
Ein dickes Dankeschön an Claudia und ihr Team aus dem Schwabenland!
Verfasst von Beate Werner, Fotos Rebekka Müller