Interview

Steckbrief Reiter:
Name: Celina Hüttl
Geburtsdatum/jahr: 18.10.2007
Hobbies: Distanzreiten, Motorrad fahren, laufen, chillen und essen
Lieblingssnack: Schokolade
Lieblingsritt: Endurance Festival Bavaria, Arendsee Outbackrun

Bevorzugte Strecken: Durch unsere Heimat natürlich bergiges Geläuf mit viel Abwechslung, aber ich reite auch sehr gerne sandige flache Strecken wie Arendsee.
Rittstrategie: Wir haben den Luxus, in einem sehr kompetenten Team mit professionellen und langjährigen erfahrenen Trainern zu sein. Die Rittstrategien gehen meist von unseren Trainern aus. Dennoch ist schlussendlich die aktuelle Tagessituiation entscheidend. Sowohl die Tagesform meines Pferdes, die meine, als auch die meiner Teamkollegen und deren Pferde sind entscheidend. Denn wir Reiten immer als Team! Auch ist jeder Wettkampf individuell zu betrachten, schlussendlich ist es ein Wettkampf gegen die Strecke und die sieht man ja erst Vorort.

Stärken: Ich bin so pünktlich wie eine Uhr, dadurch kann man sich auf mich absolut verlassen. Wo bei dem einen meiner Teamkollegen (Paula) 10 Wecker zu stellen sind, brauche ich nur einen und stehe direkt auf. Ich bin zuverlässig und strukturiert, damit passieren mir kaum bis keine Fehler. Ich bin sehr selbstkritisch, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Beim Distanzreiten hilft mir das jedoch dabei, meine reiterliche Ausbildung immer weiter zu verbessern. Ich liebe Sport über alles und da war es naheliegend, dass Reiten zu meinem Sport zu machen.
Schwächen: So sehr mir Sport und gesellschaftliche Themen in der Schule leicht gefallen sind, vielen mir Sprachen immer sehr schwer. Ich weis wie wichtig heutzutage und besonders in der aktuellen Lage Englisch ist, doch viel mir das Sprechen immer schwer. Auch ein Grund, warum ich internationale Wettkämpfe mag, weil ich somit meinen sprachlichen Horizont erweitern und auch internationale Kontakte knüpfen kann. Insgesamt bin ich eher ein introvertierter Mensch und möchte dahingehend an mir arbeiten.

Steckbrief Pferd:
Name: Olymipia al Samarra
Geburtdatum/jahr: 2010
Geschlecht: Stute
Farbe: Schimmel
Vater: Olmyp ShA
Mutter: Zaynap ShA
Züchter: Familie Al Samarraie
Besitzer: Moira Al Samarraie

Stell dich und dein Pferd bitte kurz vor.
Ich heiße Celina Hüttl, bin 17 Jahre alt und wohne in Rotenburg an der Fulda. Ich reite seit knapp vier Jahren bei Familie Al Samarraie, welche mich seit Jahren mit verschieden Pferden unterstützt. Mein Hauptpferd ist eigentlich Galadriel, doch für so ein Event entschieden sich meine Trainer für ein anderes Pferd. Moria Al Samarraie stellte mir dieses
Jahr Olympia al Samarra zu Verfügung. Ein sehr erfahrenes und starkes Pferd. Ich möchte Moira an dieser Stelle auch einmal Danke sagen, ohne die Unterstützung ihrerseits hätte ich nicht die Möglichkeit ein so erfolgreiches und tolles Pferd zu reiten!
Obwohl ich Olympia noch nicht allzu lange reite, habe ich schnell Vertrauen zu ihr gefasst. Sie ist ein sehr erfahrenes Pferd im Distanzsport und hat mir von Anfang an Sicherheit gegeben. Unsere Zusammenarbeit funktioniert immer besser, und ich merke, wie wir als Team immer stärker werden. In den wenigen Monaten, in denen ich sie reite, habe ich viel von ihr gelernt und wir wachsen gemeinsam, sowohl im Training als auch bei Wettkämpfen. Die enge Bindung und das Vertrauen zwischen uns ist für mich besonders wichtig. Man merkt Olympia einfach an, dass sie super souverän ist und besonders auf Wettkämpfen ein absoluter Profi ist. Für mich als unerfahrenen Championatsreiter empfinde ich große Dankbarkeit, Olympia für ein solches Event an meiner Seite zu haben.

Was bedeutet dir der (internationale) Distanzsport – und was motiviert dich, auf
diesem Niveau zu reiten?

Für mich ist der Distanzsport eine Kombination aus Ausdauer, Taktik und Teamarbeit. Es geht nicht nur darum, eine lange Strecke zu bewältigen, sondern auch darum, eng mit seinem Pferd zusammenzuarbeiten. Das Vertrauen und die Kommunikation zwischen uns sind entscheidend, um erfolgreich zu sein.
Was mich besonders motiviert, an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen, ist die Möglichkeit, mich immer weiter zu verbessern. Jeder Wettkampf bietet neue Erfahrungen und lehrt uns, wie wir als Team noch besser zusammenarbeiten können. Die Bedingungen sind oft anders und es gibt immer neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Dadurch bleibt es immer spannend und gibt mir die Chance, meine eigene Technik und Herangehensweise zu überdenken und zu verfeinern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für mich ist die Zusammenarbeit mit Olympia. Unsere Partnerschaft bedeutet mir sehr viel, und mit jedem Wettkampf wächst das Vertrauen zwischen uns. Der Gedanke, gemeinsam mit Olympia als Team Erfolg zu haben, motiviert mich immer wieder, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Es geht nicht nur darum, das Ziel zu erreichen, sondern auch die Reise und das ständige Wachsen als Team zu erleben.

Wie schaffst du alles im Alltag zu managen? Schule, Familie, Training?
Der Spagat zwischen Schule, Familie und intensivem Training ist eine echte Herausforderung, aber er funktioniert durch eine sehr gute Organisation und viel Unterstützung. Wir bekommen von unseren Trainern maßgeschneiderte Trainingspläne, die genau auf die Bedürfnisse von Olympia und mir abgestimmt sind. Diese individuellen Pläne ermöglichen es mir, das Training an meinen Schul- und Familienalltag anzupassen. So kann ich sicherstellen, dass ich sowohl für die Schule als auch für Olympia die nötige Zeit finde. Ich habe gelernt, meine Zeit sehr gut zu organisieren und im Voraus zu planen, um alle Verpflichtungen zu erfüllen. Meine Familie spielt eine enorme Rolle bei der Unterstützung, da sie mir hilft, die richtige Balance zu finden und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auch im Wettkampf ist die Unterstützung durch meine Familie und mein Team unerlässlich, da sie mich nicht nur bei der Organisation, sondern auch mental stark machen. Mit der richtigen Struktur und der Hilfe meines Teams gelingt es mir, meinen
Alltag gut zu meistern und meine Ziele im Sport weiter zu verfolgen.

Gibt es ein besonderes Erlebnis oder eine Herausforderung, die dich auf deinem bisherigen Weg im Sport geprägt hat?
Eine der prägendsten Erfahrungen für mich war, dass ich die Möglichkeit hatte, bei Wettkämpfen verschiedene Pferde zu reiten. Das hat mir nicht nur neue Perspektiven auf den Distanzsport eröffnet, sondern mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, auf jedes Pferd individuell einzugehen. Jedes Pferd hat seine eigene Persönlichkeit, seine eigenen Stärken und Schwächen.
Besonders wichtig war für mich, dass ich verstanden habe, wie sehr das Vertrauen zwischen Reiter und Pferd für den Erfolg entscheidend ist. In solchen Momenten habe ich gelernt, wie sehr es auf eine feine Kommunikation zwischen uns ankommt – und dass ich als Reiterin flexibel sein muss, um auf Veränderungen auf der Strecke richtig zu reagieren.

Wie bereitest du dich mental, körperlich und im Training – auf einen internationalen Wettkampf wie die WM vor?
Die Vorbereitung für einen Wettkampf wie die WM ist besonders wichtig, wir bekommen von unseren Trainern einen individuellen Trainingsplan, welcher auf unsere Pferde angepasst ist. Neben dem Training mit Olympia fahre ich sehr gerne Fahrrad oder gehe joggen, um mich körperlich noch fitter zu machen. Was für mich aber auch besonders wichtig ist, ist, dass wir als Team gemeinsam über das anstehende Event sprechen denn so kann ich mich mental schon etwas darauf vorbereiten. Gerade wenn ich mit meinen Trainern darüber spreche denn sie selbst haben Championatserfahrung und können uns bei sehr vielen Sachen weiterhelfen, wofür ich sehr dankbar bin. Auch möchte ich mich bei Nayla bedanken, die dieses Jahr eigentlich Olympia geritten wäre und sie auch die letzten Jahre geritten ist. Dadurch kennt sie das Pferd in und auswendig und steht mir jederzeit mit Rat zu Seite und im Training.

Was ist dir auf der Strecke besonders wichtig – sei es im Umgang mit deinem Pferd, im Team oder bei Entscheidungen unterwegs?
Auf der Strecke ist es mir besonders wichtig, stets auf die Bedürfnisse meines Pferdes zu achten. Ich achte genau darauf, wie sie sich fühlt, ob sie genug Energie hat oder ob wir unser Tempo anpassen müssen. Ihre Signale sind für mich wichtig, um die richtige Entscheidung zu treffen. Ebenso ist die Kommunikation mit meinem Team auf der Strecke von großer Bedeutung. Ich brauche die Unterstützung und die Ratschläge meines Teams, um Entscheidungen zu treffen, die während des Wettkampfs schnell und präzise getroffen werden müssen. Oft gibt es Momente, in denen man flexibel reagieren muss, und da ist es entscheidend, dass ich mich auf das Team verlassen kann. Das Vertrauen in mein Pferd und in mein Team ist die Grundlage für den Erfolg. Zusammen als Einheit müssen wir auf alles vorbereitet sein und als Team agieren, um die Herausforderungen der Strecke zu meistern.