Der Countdown läuft und in kurzer Zeit fällt der Startschuss für die Deutsche Meisterschaft, in Bitz, auf der Kitzesbergdistanz. Um uns alle einzustimmen, und wir mitfiebern können, gibt es nun nach und nach die Teilnehmer*innen im Interview. Den Anfang machen wir mit der DM – CEN Teilnehmerin:
Anne Phan mit ihrem Wallach Spirit

VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor:

Reiter*in: Auf der Arbeit nennt man mich den Energizer Bunny, da ich „Hummeln im Hintern“ habe. Beim Distanzreiten kann ich diese Energie auf das Pferd nach vorne kanalisieren.

VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?

Reiter*in: Das Distanzreiten steht für mich im Mittelpunkt meines Lebens. Bei uns zu Hause wird alles drum herum geplant und somit fällt Urlaub immer auf die Ruhezeiten von Spirit. Mittlerweile ist mein Mann, der eigentlich mit Pferden nichts am Hut hatte, in die Rolle des international erfahrenen Trossers geschlüpft. Die Disziplin und Voraussicht, die man für den Sport benötigt, zeigt sich bei mir in so ziemlich jeder Lebenslage.

VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?

Reiter*in: Eine echte Herausforderung waren die 120km letztes Jahr auf der Kitzesbergdistanz. Das Wetter und damit die Bodenverhältnisse hatten es echt in sich. Man war nur darauf bedacht nicht auszurutschen oder in ein Loch zu treten. Als es dann geschafft war, stand der Idee die DM 2023 anzugehen, die übrigens von Spirits Züchterin Gudrun Irtzing kam, eine Hürde weniger im Weg.

VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?

Reiter*in:Ich denke immer in Teilzielen und konzentriere mich darauf das nächste Teilziel zu erreichen.

Entweder – Oder

1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein : aufgeregt sein

2. Leder oder Biothane: Biothane

3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel: Müsliriegel

4. Geländefavorit : flach oder bergig?: flach

5. Alleine reiten oder in der Gruppe : in der Gruppe

6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen : schlafen


Hier nun die nächste Teilnehmerin auf dem CEN der Deutschen Meisterschaft über 160 km
Tatjana Stammen mit ihrer Stute Black Vision.

VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor.
Reiterin: Ich bin Tatjana Stammen, 43 Jahre alt, Kleintierärztin und glückliche
Besitzerin von meiner Stute Black Vision.
 
VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein
Leben beeinflusst?
Reiterin: Ich liebe das Reiten in der Natur, da kann ich richtig abschalten und
freue mich, das es meinem Pferd genauso viel Spaß macht. Die Mischung aus
Teamwork mit dem Pferd, Ausdauer und neue Landschaften kennenlernen
macht es für mich aus. Und durch die Begeisterung für Pferde und den Sport hab
ich viele Freunde gewonnen. 
VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer
herausfordernden Situation während eines Distanzrittes erzählen, die einen
bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?
Reiterin: Jeder Ritt ist irgendwie besonders, finde ich. Sei es durch die Landschaft,
die Mitreiter oder die Lauflust von Vision! Obwohl ich Langschläfer bin, hat mich
zum Beispiel in Alheim das frühmorgendliche Reiten über den Wolken begeistert
oder im Harz die Begegnung mit einem Luchs! 
VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es
vielleicht körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?
Reiterin: Ich hab ganz tolle Trosser, denen ich sehr dankbar für ihre Zeit und
Unterstützung bin, insofern denke ich von Pause zu Pause oder wenn es gerade
körperlich nicht mehr schön ist von Trosspunkt zu Trosspunkt. Ausserdem
erzähle ich dann meinem Pferd, das es nicht mehr weit ist, das hilft:-)!
 Entweder – Oder
1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein   Aufgeregt sein!
2. Leder oder Biothane?  Biothane!
3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel?  Müsliriegel!

4. Geländefavorit : flach oder bergig?  Bergig!
5. Alleine reiten oder in der Gruppe?  Mal so mal so
6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen?   Schlafen!!!


Hier nun die nächste Teilnehmerin auf dem CEN der Deutschen Meisterschaft über 160 km
Sarah Hahn mit ihrem Pferd Insh Allah Nazar.

VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor.
Reiterin Ich bin Sarah Hahn, 31 Jahre und lebe in der Nähe von München.

VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?

Reiterin: Das Distanzreiten hat mir eine noch tiefere Verbundenheit zu dem wundervollen Tier Pferd gezeigt, dass man durch Zuhören einen unschlagbaren Partner für sich gewinnen kann, mit dem man lernt Siege zu feiern und Niederlagen stolz einzustecken!

VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?

Reiterin: Ein besonderer Moment ist für mich jedes Mal die Abfahrt zum Distanzritt. Schon hier merke ich, wie groß die Motivation ist und wie angespannt ich selbst in das Turnierwochenende starte. Das ist zu jedem Zeitpunkt auch meine größte Herausforderung, die Anspannung und Aufregung abzulegen und mit Freude und Motivation uns als Team gesund ins Ziel zu bringen. Dabei sind die körperlichen Anstrengungen meist erst später bzw. Nach dem Ritt spürbar, vielmehr wünsche ich uns die mentale Stärke über 160km bei der Sache zu sein und jeden Schritt verantwortungsvoll zu meistern.

Entweder – Oder

1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein Aufgeregt sein! (einschlafen war noch nie meine Stärke)

2. Leder oder Biothane? Biothane!

3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel? Müsliriegel (wenn überhaupt)

4. Geländefavorit : flach oder bergig? Bergig!

5. Alleine reiten oder in der Gruppe? kleine Gruppe

6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen? schlafen (zum Feiern meist zu KO)


Hier nun die nächste Teilnehmerin auf dem CEN der Deutschen Meisterschaft über 160 km
Meike Andermann mit ihrer Stute Rapanui.

VDD: Stell dich bitte kurz vor:
Reiterin: Ich heiße Meike Andermann  und möchte mir mit meiner englischen Vollblut Stute Rapanui
kurz Rani (gezogen von Walter Kautz, dem ich sehr für dieses ehrliche Pferd Danke ) den großen
Traum erfüllen bei der DM starten zu können.

VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?
Reiterin: Es ist seit 30 Jahren nicht aus meinem Leben weg zu denken, und hat mir viele unersetzliche
Momente geschenkt. Als absoluter Gegenpol zu meinem Beruf als ZMP in einer Lemgoer
Zahnarztpraxis lässt es mich ( meist ) ausgeglichen und sportlich fit meinen Alltag bewältigen.

VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation
während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?
Reiterin: Einmal blieb ich mit meiner verletzen Stute mitten auf der Strecke stehen. Sofort eilten
meine Trosser los, räumten den Anhänger aus um uns einzusammeln. Währenddessen blieb Rapuni
absolut in sich ruhend voll bei mir, obwohl es in strömen regnete, sie meinen Regenmantel bekam
und andere Reiter an uns vorbei zogen. Derweil ärgerte ich mich fluchend über mich selbst da
Decken sowie die 1. Hilfe Box von mir schön am Paddock stehen gelassen wurden. Und hatte doch
Rani kurz bevor die Verletzung entdeckt, wurde mehrfach unwirsch im Galopp mit dem Schweif
geschlagen…nun weiß ich das ich auf die kleinen Signale meines Pferdes immer sollte.

VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht
körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?
Reiterin: Ich versuche immer sehr kleinschrittig zu denken und mich auf das nächste Etappenziel zu
fokussieren. Dabei ist mein unersetzliches Team (Jens Andermann, Cordula Golueke, Ronja Rullmann,
Dr. Martina Gerhardt) absolut entscheidend. 

 Entweder – Oder
1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein   Aufgeregt sein!
2. Leder oder Biothane?  beides
3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel?  zuerst nichts und dann
alles zusammen
4. Geländefavorit : flach oder bergig?  kommt auf den Boden an
5. Alleine reiten oder in der Gruppe?  Alleine
6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen?   essen, dann schlafen


Hier nun die nächste Teilnehmerin auf dem CEN der Deutschen Meisterschaft über 160 km
Mareike Messner mit ihrem Nabeel.

Stell dich bitte in einem Satz vor :

Ich heiße Mareike bin 30 Jahre alt und mein Pferd Nabeel ist ein 8jähriger Vollblutaraber. Genie und Wahnsinn liegt manchmal nah bei einander, würde es als Beschreibung ganz gut passen.

Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?

Distanzreiten ist mein großes Hobby und meine Leidenschaft. Vor ca 9 Jahren als Groom angefangen und nun seit ca 4 Jahren aktiv im Sattel. Arbeit und Freizeit wird drumherum geplant. Die Pferde stehen an erster Stelle.

Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?

Herausforderungen haben wir schon einige hinter uns, allerdings war das letzte Rennen eine große Herausforderung, in der Nabeel jede Sekunde für mich gekämpft hat. Nachdem wir vor dem letzen Loop noch neue Eisen bekommen haben lief er locker und glücklich nach 120km ins Ziel, trotz schwieriger Strecke.

Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?

Dafür habe ich mein Team, ohne das Team wäre ich schon bei manchem Ritt ausgestiegen. Aber sie motivieren mich immer und helfen mir wenn es mal schwierig wird.

Entweder – Oder

1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein

Schlafen (so gut es eben geht)

2. Leder oder Biothane

Biothane

3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel

Eigentlich nichts aber wenn ich mich entscheiden müsste Pommes

4. Geländefavorit : flach oder bergig? Favorit flach aber wir kommen aus dem bergigen

5. Alleine reiten oder in der Gruppe

Beides toll

6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen

Kommt auf die Motivation an 😊


Die nächste Teilnehmerin auf dem CEN der Deutschen Meisterschaft über 160 km
Christine Jung mit ihrem Pferd Athos KM.
VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor: 
Reiterin: Ich bin Christine Jung, leider schon 46 Jahre und habe immer das Gefühl,
dass ich gar nicht mehr alles schaffen kann, was ich gerne noch im Leben tun
möchte.

VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?
Reiterin: Ich reite seit 2008 Distanzen und veranstalte seit 2012 die Sand-Distanz.
Desweiteren bin ich Regionalbeauftragte des VDD für Baden-Württemberg und
habe 2019 den Verein " Distanzreiter Walldorf e.V." gegründet. Dementsprechend
dreht sich bei uns das ganze Jahr um diesen Sport. Ich habe das große Glück, dass
mein Mann Jens gerne dabei ist, entweder mit dem Fahrrad beim Training
mitfährt, trosst, organisiert, hilft oder auch selbst reitet.

VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation während
eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?
Reiterin: Ohhh, da gab es über die Jahre so viele…….aber ein ganz besonderer
Moment war auf jeden Fall die letztjährige Kitzesberg-Distanz über 120 Kilometer.
Hier haben Athos KM und ich uns die letzten 20 Kilometer bei Starkregen, Wind
und Kälte allein über die Strecke gekämpft. Wir waren so wahnsinnig glücklich, als
wir endlich das Ziel erreicht haben. Alle Anwesenden haben sich irre gefreut und
ich dachte, sie sind froh, endlich Feierabend machen zu können. Erst fast am Ende
der Siegerehrung habe ich kapiert, dass Athos & ich Baden-Württembergische
Meister geworden sind.

VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht körperlich
anstrengend oder mental herausfordernd wird?
Reiterin: Athos und ich freuen uns immer auf Trosspunkte. Er erkennt unser Auto
schon von weitem. Außerdem rede ich immer viel mit ihm. Athos ist sehr
mitteilsam, er zeigt mir immer ganz genau was er von allem hält. Wir
kommunizieren sehr viel miteinander.
Entweder – Oder
1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein – Beides, früher habe ich nie
geschlafen, das geht nicht mehr. Drei Stunden müssen sein.
2. Leder oder Biothane – Biothane
3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel – weder noch, eher nichts
4. Geländefavorit : flach oder bergig? – flach

5. Alleine reiten oder in der Gruppe – beides
6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen – feiern, ich schaue eh alle zwei Stunden nach Athos


Der nächste Teilnehmer auf dem CEI der Deutschen Meisterschaft über 160 km
Bernhard Dornsiepen mit seinem Pferd Bekele EL Djem.
VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor: 
Reiter: Ich bin Bernhard Dornsiepen Hufschmied aus dem Sauerland und ich reite seit 1979
Distanzen.
VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben
beeinflusst?
Reiter: Der Distanzsport verbraucht einen wesentlichen Teil meiner Freizeit, obwohl es
natürlich noch unglaublich viele schöne und tolle andere Dinge gibt, aber es ist schon sehr
präsent in meinem Leben.
VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation
während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen
hat?
Reiter: Da gibt's schon unglaublich viele schöne Momente, die mir die Pferde, das
Distanzreiten und dieser ganze Sport beschert haben. Also, das kann man nicht anders
sagen. Aber bestimmt einer der schönste Moment war, als ich nach der deutschen
Meisterschaft mit Rio nach Hause gefahren kam und mein Vater, damals schon nicht mehr
ganz so fit, mir gratuliert hat und ich den Stolz in seinen Augen gesehen habe. Das war,
glaube ich, für mich der schönste Moment, wenn ich einen raus picken soll.
VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht
körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?
Reiter: Für schwierige Momente gibt es bei uns im Sauerland eigentlich nur einen Satz der
da heißt: „Da müssen wir wohl mal die Knie richtig durchdrücken und dann geht's weiter“.

Entweder – Oder
1 . Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein? schlafen
2. Leder oder Biothane ? beides
3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel? Schwarzbrot mit Käse und
dazu grünen Tee mit Honig.
4. Geländefavorit : flach oder bergig? Ich habe keinen Geländefavoriten, es ist immer für alle
gleich und es ist hat beides seine unglaublichen Reize.
5. Alleine reiten oder in der Gruppe – Ich unterhalte mich so eigentlich mal ganz gerne, und
deshalb ist in der Gruppe Reiten bestimmt schöner.
6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen – Vor ein paar Jahren haben wir keine Feier vor und
nach dem Ritt ausgelassen, aber auch das ist deutlich ruhiger geworden und ich würde jetzt
tatsächlich das Schlafen vorziehen, aber wir werden sehen. Ich denke, in Bitz gibt es viele
Möglichkeiten und ich kenne Andre gut genug, um zu wissen, dass es dort bestimmt die
Gelegenheiten geben wird. Außerdem feiert meine Crew ja auch immer sehr gerne, vielleicht
feiern wir ja diesmal auch nach dem Ritt.


Die nächste Teilnehmerin auf der Deutschen Meisterschaft ist Klaudia Al Samarraie. Auch sie ist mit ihrem Tolstoj Al Samarra auf Titelkurs.
VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor
Reiterin: Mein Name ist Klaudia Al Samarraie, ich wohne mit zwei von meinen vier Kindern, meiner Mutter, meiner Schwiegermutter und meinem Mann, Pferden, Hunden, Katzen, Ziegen, Hühnern und kleinen Vögeln in der Mitte von Deutschland und betreibe hier, gemeinsam mit meiner Familie eine Shagyaaraber Zucht sowie einen Ausbildungs und Trainingsstall und reite seit 1979 Distanzen
VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?
Reiterin: Der Distanzsport nimmt mittlerweile einen Grossteil meines täglichen Lebens in Anspruch. Ich habe das grosse Glück, dass mich mein Mann immer stark unterstützt und selber viel Freude an Pferden und dem Distanzsport hat. Auch habe ich offensichtlich den Pferdevirus auf meine Kinder und Enkelinnen übertragen. Meine Töchter Joana, Moira und Nayla sind nicht nur alle Deutsche Jugendmeister geworden, sie haben auch an vielen Championaten erfolgreich teilgenommen, meine Enkelinnen haben auch bereits an Kinderdistanzen teilgenommen. Seit vielen Jahren fördere ich, gemeinsam mit meiner Familie zusätzlich interessierte Jugendliche. Auch diese haben wir bis zur Championatsreife gefördert. Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und lässt sich nur umsetzten, wenn wir als Samarrastud Team zusammen halten, denn es gibt nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. Der Verlust von Warsana zum Beispiel wird uns noch lange begleiten, dieser Schmerz sitzt zu tief. Es ist auf jeden Fall immer wieder ein grossartiges Gefühl, wenn aus den Remonten wunderschöne und leistungsbereite Sportpferde geworden sind, denen es grosse Freude bereitet, mit uns auf die Strecke zu gehen.
VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?
Reiterin: Ein besonderer Moment. Ganz sicher mein Start Ziel Sieg 2007 gegen starke Konkurenz mit Ayman auf der Deutschen Meisterschaft in Nörten Hardenberg. An dem Tag stimmte einfach alles. Ich war so stolz auf mein Pferd und mein Team und überglücklich. Den Best Condition gab es noch obenrauf.
VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?
Reiterin: Solche Momente gab und gibt es immer wieder. Erstens, nicht verzweifeln und zweitens, Ziel orientiert und vernünftig zu handeln, auf das Pferd, das Team und sich selber zu vertrauen
Entweder – Oder :
1. Nach dem Ritt- feiern oder schlafen ? – so viel wie möglich schlafen
2. Biothane oder Leder ? – Biothane
3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel ? – Nichts davon, am liebsten einen gemischten Salat von unserer Chef de Cusine Lana. Ihre Essensversorgung ist jetzt schon legendär und erhält unser Samarrastud Team an den anstrengenden Distanzwochenenden am Leben
4. Geländefavorit : flach oder bergig? – Auf jeden Fall bergig
5. Alleine reiten oder in der Gruppe. – in der Gruppe
6. nach dem Ritt- feiern oder schlafen ? erst mal feiern


Den Abschluss unserer Interviewreihe macht Moira Al Samarraie mit Shadiia Al Samarra . Auch sie startet am Samstag auf dem CEI 3* um mit ihrer Stute um den Meistertitel zu kämpfen.
VDD: Stell dich bitte in einem Satz vor.
Reiterin: Mein Name ist Moira Al Samarraie, ich bin 25 Jahre alt und bin – neben dem Einsatz in unserem Familienbetrieb – zur Zeit in den letzten Zügen mein Lehramtstudium zu beenden.
VDD: Welche Bedeutung hat das Distanzreiten für Dich und wie hat es Dein Leben beeinflusst?
Reiterin: Der Distanzsport hat in unserer Familie einen hohen Stellenwert, die Pferde stehen bei uns an erster Stelle, danach kommen erst wir selbst. Ehrlich gesagt bin ich in das Ganze schon hinein geboren worden, denn meine Eltern sind bereits Jahrzehnte im Distanzsport zu finden. Da war es naheliegend ebenfalls mit diesem “Virus” infiziert zu werden. Das Reiten in der Natur mit dem Partner Pferd ist etwas, das ich nicht missen möchte und wo kommt man schon so viel herum, wie beim Distanzreiten?
VDD: Kannst Du uns von einem besonderen Moment oder einer herausfordernden Situation während eines Distanzrittes erzählen, die einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat?
Reiterin: Oh je, da gibt es viele. Wenn ich mich jetzt für eine Situation entscheiden müsste, dann erzähle ich euch kurz von der DJM 2015 in Illertissen. Es war meine zweite Deutsche Jugendmeisterschaft, damals mit Zarah al Samarra, bei der wir mit einigen Minuten Abstand zur Führenden auf die letzte Runde starteten. Es formierte sich eine 3er-Gruppe bestehend aus Merle Röhm, meiner Schwester Nayla und mir. Es gab die Möglichkeit zu akzeptieren, dass der erste Platz unerreichbar sein wird oder eben darum zu kämpfen. Unsere Pferde waren alle noch super frisch und wir entschieden uns für die Aufholjagd. Tatsächlich holten wir die erste Reiterin 2 Kilometer vor dem Finish ein und dann ging es nach einer bereits sehr fairen letzten Runde auf die Zielgerade und ins Finish mit Merle und ihrem Oris, welches Zarah mit einer Nasenspitze für uns gewann – nach bestandener Nachuntersuchung stand damals fest, wir holten nach der Silbermedaille im Vorjahr zum ersten Mal Gold! Dieser Wettkampftag wird mir vermutlich ewig im Gedächtnis bleiben.
VDD: Wie überwindest Du schwierige Momente während des Ritts, in denen es vielleicht körperlich anstrengend oder mental herausfordernd wird?
Reiterin: Ich denke immer in Etappen und versuche weniger den Berg zu sehen, der eventuell noch vor uns liegt. Außerdem ist es mir wichtig immer pro Pferd zu denken und zu agieren, mich in diesen Momenten hintenan zu stellen und die Zähne zusammen zu beißen. Für den Wettkampftag versuche ich so gut es geht alles, was einen mental zur Zeit belasten könnte wegzuschieben und dem keinen Raum zu geben. Der Fokus sollte an diesem Tag voll und ganz beim Pferd, der Strecke und dem Wettkampf an sich sein.
Entweder – Oder
1 .Die Nacht vor dem Ritt : schlafen oder aufgeregt sein-
Schlafen
2. Leder oder Biothane-
Biothane
3. Essen in der Pause: Currywurst- Pommes oder Müsliriegel –
Sehr unterschiedlich, aber grundsätzlich ganz andere Dinge.
4. Geländefavorit : flach oder bergig? –
Ich reite beides sehr gerne, wobei “bergig” flache Passagen auch nicht unbedingt ausschließen muss.
5. Alleine reiten oder in der Gruppe –
In der Gruppe
6. nach dem Ritt: feiern oder schlafen –
Je nach Wettkampflänge zumindest die Leistung des Tages einmal feiern und sich dann aufs Bett freuen.